Peter Racine Fricker
Großmeister der Originalität
7. Februar 2018
Handwerklich ein Großmeister mit fantastischer Beherrschung des Orchesters und der Fähigkeit, große Formzusammenhänge in unorthodoxer Weise zu schaffen.
Der junge Peter Racine Fricker (1920–90) galt in den 1950er-Jahren neben Britten und Tippett als Englands interessantester Symphoniker. Stilistisch stammt der Seiber-Schüler kaum aus der britischen Tradition, sondern erweist sich als höchst origineller Weiterentwickler des Expressionismus solcher Meister wie Bartók, Berg oder Blacher. Handwerklich ein Großmeister mit fantastischer Beherrschung des Orchesters und der Fähigkeit, große Formzusammenhänge in unorthodoxer Weise zu schaffen, wird er hier mit Rundfunkmitschnitten der zwischen 1948 und 1966 entstandenen Sinfonien Nr. 1–4 sowie zwei kürzeren Werken vorgestellt (Nr. 3 und 4 erstmals auf Tonträger). Als Symphoniker können ihm in seiner Zeit in England allenfalls Robert Simpson, Bernard Stevens und Havergal Brian zur Seite gestellt werden, und wer Bartók, Schostakowitsch, Karl Amadeus Hartmann oder Dutilleux liebt, sollte hier unbedingt zugreifen.