Stefan Zweig Trio

Üppige Schwel­gerei

von Roland H. Dippel

6. Januar 2019

Das Stefan Zweig Trio riskiert bei Alexander von Zemlinsky und seinem prominenten Schüler Erich Wolfgang Korngold fast süffige Eleganz und unverschämte Rundungen mit reifem bis überreifem Klang.

Das Trio ist nicht Ensemble, das Alex­ander von Zemlin­skys für einen Wett­be­werb mit als Jury-Mitglied entstan­denes Klavier­trio mit Violine anstelle der original vorge­se­henen Klari­nette aufführt. Diese Kombi­na­tion des Opus Zemlin­skys mit dem Debüt­werk seines promi­nenten Schü­lers hat es in sich. Voll­endung und Aufbruch sind Kate­go­rien, die beide Schwel­len­werke nur in Teil­aspekten defi­nieren, zumal das sie mit einer immensen Lust an der Viel­falt aller nur denk­baren Legato-Kulturen zele­briert. Hier deutet nichts darauf hin, dass alsbald die bis dahin gültigen Tonsys­teme in Frage stellen wird. In Gegen­teil: Das Stefan Zweig Trio riskiert fast süffige Eleganz und unver­schämte Rundungen mit reifem bis über­reifem Klang. Diese luxu­rie­rende Morbi­dezza ist gerade für das Trio des zu seiner Entste­hung 13-jährigen Korn­gold ideal.