Arnold Schönberg

Arnold Schönberg, geboren 1874 in Wien, gestorben 1951 in Los Angeles, war Komponist, Dirigent und Maler. Wegweisend über Generationen von Komponisten hinweg wurde er durch die Entwicklung der Zwölftontechnik.

Arnold Schönberg begann seine kompositorische Laufbahn als Autodidakt. Nur bei seinem Schwager Alexander Zemlinksy konnte er einige Hinweise bekommen. Um seine kompositorische Arbeit zu finanzieren, schrieb er Arrangements und Instrumentationen für Operetten und Schlagermusik. Erst 1901 bekam er in Berlin eine Anstellung als musikalischer Leitung des Kabaretts Überbrettl. Auch konnte er Unterricht am Sternschen Konservatorium geben.

1918 rief er in Wien den Verein für musikalische Privataufführungen ins Leben. Aufgeführt werden sollten zeitgenössische Stücke von Mahler bis jetzt. Ziel war die Erziehung zum Hören und Verstehen zeitgenössischer Musik. Als „Vortragsmeister“ berief Schönberg seine Schüler Anton von Webern, Alban Berg und Eduard Steuermann. Die Aufführungen fanden wöchentlich als geschlossene Vereinsabende statt. Nur Mitglieder des Vereins durften dabei sein. Beifall oder Missfallenskundgebungen waren untersagt. Am Sonntag, dem 29. Dezember 1918, fand mit Kompositionen von Alexander Skrjabin, Claude Debussy und Gustav Mahler der erste Vereinsabend statt.

1933 musste Schönberg Deutschland verlassen. Über Paris gelangte er in die USA, deren Staatsbürgerschaft er annahm. Kurz nach seiner Ankunft stellte er an der University of Southern California in dem Vortrag „Komposition mit zwölf Tönen“ die von ihm entwickelte Kompositionsmethode vor. Er erläuterte die Motive, die ihn dazu veranlasste, das Dur-Moll-System aufzugeben und die Methode zu entwickeln, „mit zwölf aufeinander bezogenen Tönen“ zu arbeiten. Es gehe darum, mit 12 gleichwertigen Tönen der chromatischen Skala zu komponieren, die nicht auf einen Grundton bezogen seien. Das meint auch der Begriff „atonal“, den Schönberg zwar nicht mochte, der sich aber einbürgerte.

Die 1928 entstandenen Variationen für Orchester op.31 waren das erste Werk, das Schönberg ausschließlich mit der Zwölftontechnik komponiert hatte. Auf einer einzigen Zwölftonreihe basiert auch die Oper Moses und Aron, die Schönberg in den Jahren 1923 bis 1937 komponierte, die jedoch Fragment blieb. 1947 entstand das Melodram für Orchester, Sprecher und Männerchor A Survivor from Warsaw (Ein Überlebender aus Warschau) über die Niederschlagung des Aufstands im Warschauer Ghetto.

Zu den Werken, die Schönberg noch nach dem herkömmlichen Dur-Moll-System komponiert hatte, gehören neben einer Reihe von Streichquartetten u.a. die 1903 geschrieben Sinfonische Dichtung Pelléas und Mélisande, die 1911 vollendete Kantate Gurrelieder, die 1917 komponierte und 1943 revidierte kammermusikalische Tondichtung Verklärte Nacht und das 1918 entstandene und Fragment geblieben Oratorium Die Jakobsleiter. 1924 kam in Prag Schönbergs erstes Bühnenwerk, das Monodram Erwartung, zur Uraufführung.

Foto: Christian Brandstätter Verlag