The Philharmonix
Melancholisch, tänzerisch und derb
14. Oktober 2022
The Philharmonix, das siebenköpfige Ensemble aus Mitgliedern der Berliner und Wiener Philharmoniker, spielt Arrangements von der Klassik über Jazz bis zu Rock.
Ein bisschen was von farbigen, angenehmen, aber doch (Fieber-)Träumen, die einem nicht ganz geheuer sind, hat auch die dritte CD der guten Handvoll Philharmoniker aus Wien und Berlin (Klarinette, Streichquintett und Klavier/Keybord). Da beginnt das Requiem for Falco ganz original mit Mozart, rockt los, streift die Zauberflöte, rockt weiter und endet ganz subtil.
Ludwigs Nightmare macht aus Beethovens op. 132 feinste Salonmusik, streift wie Smetanas Aus meinem Leben dissonant schraffiert Gehörsturz und Tinnitus! Volksmusik aus Australien oder Bulgarien, an Balalaika und Bajan, aber auch Klezmer oder das Kol Nidrei Max Bruchs, eine Fuge von Schostakowitsch, La vie en rose oder Reality aus La boum: Das alles wird in exzellenten Arrangements der einzelnen Musiker gespielt, ist oft wunderbar melancholisch verschattet, aber auch vielfach herrlich locker tänzerisch. Hit ist ein kompletter Tanz der Salome aus der Richard-Strauss-Oper: so schillernd orientalisch, aber auch ein wenig derb und sehr sexy gespielt, dass man das nie wieder anders hören möchte.