Emmanuelle Haïm

Liebe in allen Facetten

von Sina Kleinedler

4. Februar 2019

Sabine Devieilhe, Lea Desandre und die Cembalistin und Dirigentin Emmanuelle Haïm mit ihrem Barockensemble Le Concert d’Astrée mit Händel-Kantaten.

Als 1707 nach kam, waren Opern­auf­füh­rungen verboten. Nach einem Erdbeben hatte der Papst sie für über­flüs­sigen Luxus erklärt. Doch welt­liche Kantaten, kurze drama­ti­sche Szenen in kleiner Beset­zung waren davon nicht betroffen. Also kompo­nierte Händel kurzer­hand in dieser Form. Seine Kantaten handeln von den ganz großen Gefühlen: Liebe in allen tragi­schen, drama­ti­schen und glück­li­chen Facetten. Drei wunder­bare Künst­le­rinnen haben sich in diese Werke vertieft: die Sänge­rinnen und und die Cemba­listin und Diri­gentin mit ihrem Barock­ensemble Le Concert d’As­trée. Gemeinsam ist ihnen eine Einspie­lung gelungen, die den Hörer sofort in den Bann der über 300 Jahre alten Musik zieht. Desandre zeigt beson­ders in der tragi­schen Rolle der Lucrezia, eine faszi­nie­rende Kraft und Flexi­bi­lität ihrer Stimme. Devi­eilhe, als die von ihrem Geliebten Rinaldo verlas­sene Zauberin Armida, ist ausdrucks­stark suchend, sehnend.