Valery Gergiev
Unbedingte Hingabe
21. Dezember 2021
Valery Gergiev erzählt in dem Gesprächsband „Maestro“ mit Bertrand Dermoncourt aus seinem künstlerischen Leben.
Über viele Jahre sprach Bertrand Dermoncourt mit Valery Gergiev. Nun ist sein Buch Maestro in klarer, natürlicher Übersetzung Marcus Felsners auf Deutsch erschienen. Eine entschiedene Persönlichkeit wird vorgestellt, die als Künstler unbedingte Hingabe an die Musik, das ekstatische Aufgehen in ihrem Dienst, die Liebe zum Risiko über alles stellt. Gergiev, Generalmusikdirektor in St. Petersburg und München, bekennt sich zur Überlebensgröße der Vorbilder Jewgeni Mrawinsky und Wilhelm Furtwängler, zu seiner Liebe zu allen, auch den entlegensten Werken Sergei Prokofjews, zur Größe der russischen Natur, zur Aristokratie und Noblesse der Musik Tschaikowskys, zur Orchestererziehung mit Mozart.
Er rät jungen Dirigenten davon ab, Brahms zu leicht zu nehmen, und definiert den Dirigentenberuf als Tanz auf dem Vulkan: „Ständig müssen Sie auch alles hinterfragen, jede Ihrer Entscheidungen.“ Sogar mit zehn Geboten fürs Dirigieren beglückt er uns, worunter das achte lautet: „Deine Atmung und deine Konzentration während des Konzerts sind elementar. Vergiss nie, dass du binnen einer Sekunde die Aufmerksamkeit des Orchesters und des Publikums verlieren kannst.“