Wien-Berlin Brass Quintett

Voll­endete Noblesse

von Walter Weidringer

30. November 2021

Sprühende Virtuosität! Das Wien-Berlin Brass Quintett betreibt auf seinem Album „In The Music Hall” vollendete Unterhaltung und Clownerie.

Reine Geschmacks­sache, ob man diese CD eher zum Schmun­zeln oder zum Schwelgen auflegen möchte. Jeden­falls sind es Blech­blä­ser­klänge von voll­endeter Noblesse, die das -Berlin Brass Quin­tett hervor­bringt. Der Name lässt zu Recht ein messing­schim­merndes Pendant des von Holz­blä­sern domi­nierten Ensem­bles Wien-Berlin vermuten: Wie dort sind es auch hier aktu­elle oder ehema­lige Mitglieder der Phil­har­mo­niker von Donau und Spree, die sich zum gemein­samen Musi­zieren zusam­men­finden.

Diesmal begeben sich , Guil­laume Jehl (Trom­peten), Thomas Jöbstl (Horn), Mark Gaal (Posaune) und Alex­ander von Putt­kamer (Tuba) nicht etwa in die Niede­rungen der Music Hall, sondern erklimmen viel­mehr die ironi­schen Höhen und augen­zwin­kernden Gipfel der musi­ka­li­schen Unter­hal­tung.

Das Wien-Berlin Brass Quin­tett spielt den Kleinen Zirkus­marsch von

Mag der Klas­si­zismus des 1935 verstor­benen Russen Victor Ewald elegant, ja fast geschnie­gelt klingen, ahnt man schon beim Titel von Werner Pirch­ners mal älple­risch, mal jazzig ange­hauchter „Bewäs­se­rung von Mittel­eu­ropa“, dass da kein Auge trocken bleibt, ohne dass gleich banale Schen­kel­klopfer bemüht werden müssten. Joseph Horo­witz hat seinen Alt-Wiener Schmäh auch in der Londoner Music Hall nicht vergessen, Jan Koet­sier treibt Clow­ne­rien in seinem Kinder­zirkus, und Chris­tian Mühl­ba­cher hat eine swin­gende Funfare Wien-Berlin beigesteuert.

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Auftrittstermine und weitere Informationen zum Wien-Berlin Brass Quintett: www.wienberlinbrass.com

Fotos: Wien-Berlin Brass Quintett