Zubin Mehta

Bewe­gende Stationen

von Klaus Kalchschmid

4. August 2021

Zubin Mehta verkörpert eine neue Generation von Dirigenten. Bettina Erhardt widmete ihm 2016 eine Dokumentation, die jetzt auf DVD vorliegt.

85 Jahre alt ist im April 2021 geworden; zu seinem 80. Geburtstag wurde eine bewe­gende Doku­men­ta­tion von Bettina Erhardt im Fern­sehen gesendet, die jetzt erst­mals auf DVD erscheint. Mehta war und ist wohl einer der Ersten, wenn nicht der Erste einer neuen Gene­ra­tion von Diri­genten, für die Kommu­ni­ka­tion beim Musi­zieren alles ist und die weder als Domp­teur auftritt noch ihre Musiker als Befehls­emp­fänger ansieht. Wich­tige Stationen Mehtas werden ausführ­lich in Bild und Ton reflek­tiert, oft auch in hoch­schät­zenden Aussagen von Orches­ter­mit­glie­dern.

Aufre­gend mitzu­er­leben: der Eklat, als Mehta 1981 Wagners Tristan-Vorspiel mit dem aufführte und nur durch die Ernen­nung des Orches­ters zum Musik­di­rektor auf Lebens­zeit weiter­ar­beiten konnte, oder Mozarts Requiem in den Ruinen der ausge­brannten musli­mi­schen Biblio­thek von Sara­jewo. Natür­lich darf das Konzert der „Drei Tenöre“ unter ihm in den Cara­calla-Thermen ebenso wenig fehlen wie seine Cricket-Begeis­te­rung oder der so überaus herz­liche Empfang, der ihm immer wieder in seiner Heimat­stadt Mumbai bereitet wird.