Martin Geck
Sicht auf Beethoven
22. Oktober 2020
Martin Geck versammelt Äußerungen und Bilder zu Beethoven aus zwei Jahrhunderten.
Mythos Ludwig van: Romantiker, Revoluzzer, Prometheus der Musik. Doch wie „sah die Welt Beethoven“ wirklich, fragte sich Martin Geck gegen Ende seines Lebens in seinem Büchlein mit Momentaufnahmen aus zweieinhalb Jahrhunderten. Unterschiedliche Menschen kommen zu Wort: vom Bäckermeister Gottfried Fischer aus Bonn, der den jungen Beethoven in seiner „grünen, kurzen Hos“ in Erinnerung behielt, bis hin zum Kitsch einer „vom süßen Schwanken der Töne die durch den Busen wühlen“ ‚trunkenen‘ Bettine von Arnim. Von Beethovens Neffe Karl, der meinte, er sei „schlechter geworden, weil mich mein Onkel besser haben wollte“ bis hin zur Stilisierung Robert Schumanns, der schrieb: „Bald darauf tritt der junge Beethoven herein, athemlos, verlegen und verstört, mit unordentlich herumhängenden Haaren, Brust und Stirne frei wie Hamlet“. Georges Auric wiederum fiel zum 100. Todestag Beethovens 1927 nur das ein: „Denn er geht mich gar nichts an und ich glaube, auch die Jungen nach Stravinsky nicht mehr“. Schönes Buch!
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