Causales
Für eine Kultur jenseits aller Grenzen
von Ruth Renée Reif
27. August 2021
Causales lädt vom 10. bis 12. November 2021 zum 13. KulturInvest! – Kongress und zur Verleihung der 16. Europäischen Kulturmarken-Awards nach Dresden.
Causales, die Gesellschaft für Kulturmarketing und Kultursponsoring, veranstaltet unter dem Motto „#transnational – Solutions for a culture beyond“ den 13. KulturInvest! – Kongress. 2003 von Hans-Conrad Walter gegründet, berät sie, hält Kongresse ab und vergibt seit 2006 den Kulturmarken-Award. Veranstaltungsorte 2021 sind das Kraftwerk Mitte Dresden, das Albertinum und die Staatsoperette.
Auf drei großen Foren in der Staatsoperette Dresden setzen sich Kuratoren, Hochschullehrer, Vertreter von Stiftungen, kulturellen Einrichtungen und Unternehmen mit den Themen Transnationalismus, Transformation und „Glokalisierung“ auseinander. Sie diskutieren, ob die Idee des Transnationalen eine Alternative zum Kosmopolitismus sein könne, welche Chancen und Risiken damit verbunden wären und wie man mit der Besinnung auf lokale Themen globalen Herausforderungen begegne.
Identität und kulturelles Selbstbewusstsein
Eine wichtige Aufgabe, die sich durch alle drei Foren zieht, ist die Rückgabe der während der Kolonialherrschaft geraubten Kulturgüter. Es ist überaus verdienstvoll, dem Thema auf dem Kongress Raum zu geben. An kaum einem anderen Thema wird die Bedeutung von Kultur für eine Gesellschaft so deutlich. Jahrzehntelang wurde die Rückgabe abgewehrt und damit den Ländern der kulturelle Boden entzogen, auf dem sie nach dem Ende des Kolonialismus Identität und kulturelles Selbstbewusstsein hätten gewinnen und ihre Zukunft hätten aufbauen können. Die kulturelle Élite wurde an den Rand gedrängt. Denn sie besaß durch die verweigerte Rückgabe nichts mehr, was ihrer Stimme Kraft hätte geben können. Viele Themen rund um diese seit 1965 bestehende Verweigerung gibt es zu diskutieren.
Die Staatsoperette begleitet die Foren mit Chansons von Friedrich Hollaender, Kurt Weill und Hanns Eisler, drei Komponisten, die ihr Land verlassen und sich in einer anderen Kultur neu finden mussten. Hollaender und Weill emigrierten in die USA, und Hanns Eisler führte das Exil durch viele Länder. Und zur Eröffnungsparty tanzt Sabine Jordan im Innenhof des Kunstmuseums Albertinum an der Brühlschen Terrasse Flamenco.
Zugang zum kulturellen Erbe
Darüber hinaus finden auf dem Kongress 18 Gesprächsrunden statt, die sich jeweils in ein Thema vertiefen. Auch hier kommt dem kulturellen Erbe und der Rückgabe von geraubten Kulturgütern eine wichtige Rolle zu. Zugänge zur Kunst und Kultur zu schaffen, stellt sich als existenzielle Aufgabe dar. Die Menschen in den Nachfolgestaaten der Kolonialreiche müssen vor Ort Zugang zu den Kunstwerken ihrer Kultur erhalten.
Zu den weiteren Themenkreisen gehören u.a. der Blick in die post-digitale Zukunft, die Frage, ob die Diversität der Gesellschaft in den Kultureinrichtungen abgebildet werde und Chemnitz als Kulturhauptstadt 2025. In einer großen Schlussdebatte werden noch einmal alle wichtigen Themen in den Raum gestellt.
Den Abschluss des Kongresses bildet die Verleihung des 16. Europäischen Kulturmarken-Awards. Die Preise wurden in den acht Kategorien Europäische Kulturmarke des Jahres 2021, Europäische Trendmarke des Jahres 2021, Europäischer Kulturmanager des Jahres 2021, Europäischer Kulturinvestor des Jahres 2021, Europäisches Bildungsprogramm des Jahres 2021, Europäische Kulturtourismusregion des Jahres 2021, Europäischer Preis für Stadtkultur 2021 und Europäischer Preis für Nachhaltigkeit im Kulturmarkt 2021 ausgeschrieben.
Weitere Informationen zu Causales und dem 13. KulturInvest! – Kongress vom 10. bis 12. November 2021 unter: kulturmarken.de
Frühbucher erhalten bis 31. August 2021 Rabatt. Weitere Informationen dazu unter: kulturmarken.de