Charlie Siem

Auf Zucker­wat­te­wolken

von Sina Kleinedler

30. März 2021

Charlie Siem verzaubert auf seinem Album „Between the clouds” mit virtuosen Geigenstücken.

Charlie Siem ist ein briti­scher Geiger und Marken­bot­schafter verschie­dener edler Mode­häuser. Im himmel­blauen Anzug präsen­tiert er sich auf dem Cover seiner CD „Between the clouds“ vor einem rosa­roten Hinter­grund. Darauf zu hören: virtuose Stücke, unter anderem von , Fritz Kreisler, Niccolò Paga­nini und . Etwas weniger bekannte Werke, wie das Arran­ge­ment des irischen Volks­liedes The Sally Gardens von und schwer Roman­ti­sches von .

Charlie Siem
Meis­tert die tech­ni­schen Heraus­for­de­rungen mit Bravour: der Geiger Charlie Siem
(Foto: © Cliff Lipson)

Siem gelingt es mit den anspruchs­vollen Werken, sein eigenes Virtuo­sentum unter Beweis zu stellen. Die verschie­denen tech­ni­schen Heraus­for­de­rungen der Stücke meis­tert er mit Bravour. Beson­ders schön ist Wieniaw­skis Légendę op. 17, die der Kompo­nist seiner Frau Isabella widmete, der er zudem das groß­ar­tige Kompli­ment machte, sie „mehr zu lieben als die feinste Stra­di­vari oder Guar­neri“. – Was wünscht eine Frau sich mehr? Mit dem Pianisten Itamar Golan und einem oft süßli­chen Klang beför­dert Siem seine Zuhörer, wie der Titel sugge­riert, mitten „zwischen die Wolken“. Jedoch vermisst man hier und da bei aller präziser Arti­ku­la­tion und Virtuo­sität ein wenig Boden­haf­tung und emotio­nalen Tief­gang.