Daniel Müller-Schott
Wunderbar geklaut
von Sina Kleinedler
7. Februar 2018
„Offen sein für die Musik jeder Epoche und deren Übertragung auf andere Instrumente“ ist das Credo des Cellisten Daniel Müller-Schott.
„Offen sein für die Musik jeder Epoche und deren Übertragung auf andere Instrumente“ ist das Credo des Cellisten Daniel Müller-Schott, der sich aktiv für die Erweiterung seines Repertoires einsetzt. Komponistengrößen wie Sir André Previn und Olli Mustonen widmeten ihm bereits ihre Werke. Für sein neues Album sah sich der Cellist zur Abwechslung aber im bereits existierenden Repertoire anderer Instrumente um.
Das Violinkonzert in G‑Dur von Joseph Haydn, aber auch das berühmte Adagio des Bach’schen E‑Dur Violinkonzerts interpretiert Müller-Schott auf seinem Instrument neu und schwingt sich dabei agil in jede Höhe hinauf. Besonders sträflich wurde das Soloinstrument Cello jedoch von einem ignoriert: Mozart. So ist auf der Aufnahme neben dem Adagio für Violine und Orchester auch das Oboenkonzert des Komponisten zu finden – von Mozart selbst für Flöte bearbeitet, die Ecksätze von George Szell für den großen Cellisten Feuermann umgeschrieben. Das fehlende Adagio sowie die Kadenzen schrieb Müller-Schott selbst seinem Instrument auf den Leib. Mit romantisch angehauchtem Ton und herausragend präziser Technik beweist er dabei, dass er und sein Cello echte Alleskönner sind.