Müller-Schott & Schuch

Intel­li­gente Dialoge

von Sina Kleinedler

3. Februar 2023

Der Cellist Daniel Müller-Schott hat ein Gespür für Transkriptionen. Mit seinem langjährigen Partner, dem Pianisten Herbert Schuch, wendet er sich Edvard Grieg zu. Gemeinsam spielen sie Transkriptionen Grieg’scher Kompositionen.

Der Cellist und der Pianist widmen sich auf ihrem Album der Musik Edvard Griegs. Dabei steht das Klavier nie hinter dem Cello zurück. Zum Glück! Denn das Zusam­men­spiel der beiden Musiker ist so poin­tiert, dass es eine pure Freude ist diesen intel­li­genten Dialogen zuzu­hören. Die Hinter­grund­ge­schichte der Cello­so­nate ist durchaus pikant, denn Edvard Griegs Bruder John war ein Cellist, der verlet­zungs­be­dingt gezwungen war, seine Leiden­schaft aufzu­geben – der aber durchaus eine Leiden­schaft für Edvards Frau Nina empfand. So zählt die Sonate denn auch zu den wenigen Stücken, die Grieg für das Cello schrieb.

Daniel Müller-Schott hat Edvard Griegs Dritte Violin­so­nate für Cello und Klavier tran­skri­biert und spielt sie mit dem Pianisten Herbert Schuch auf dem gemein­samen Album.

Edvard Griegs Frau (und Cousine) Nina Hagerup spielte auch eine entschei­dende Rolle bei der Entste­hung der rund 200 Werke für Gesang, die Grieg zeit­le­bens kompo­nierte. Nina bezeich­nete er als die „ideale Inter­pretin“ seiner Lieder. Einige davon, darunter auch das hoch­ro­man­ti­sche Ich lebe ein Leben in Sehn­sucht, hat Daniel Müller-Schott selbst für Cello und Klavier arran­giert und dabei die expres­siven Möglich­keiten seines Instru­ments voll ausge­reizt. Sein warmer, sonorer Cello­klang enthält genau die rich­tige Menge an Pathos. Zarte Stellen über­zeugen genauso wie prägnante, scharf akzen­tu­ierte Passagen.

Fotos: Uwe Arens