Daniel Müller-Schott
Furchtloses Spiel
von Sina Kleinedler
17. Dezember 2018
Der Cellist Daniel Müller-Schott begibt sich mit Tschaikowsky, Glasunow und Rimski-Korsakow auf eine „Reise nach Russland“.
Anders als die Geige hatte das Cello nicht das Glück, von Tschaikowsky mit einem Solokonzert beschenkt zu werden. Das – zugegebenermaßen sehr schöne – „Trostpflaster“ sind die klassisch inspirierten „Rokoko-Variationen“. Obwohl Cellist Daniel Müller-Schott den Grundstein seiner Karriere als Preisträger des prestigeträchtigen Tschaikowsky-Wettbewerbs legte, fehlte ausgerechnet dieses Werk bislang in der Vielfalt seiner Einspielungen. Nun begibt er sich mit den „Variationen“ und weiteren Werken von Tschaikowsky, dessen Freund Glasunow und dem einzigen Stück für Cello und Orchester von Rimski-Korsakow auf eine „Reise nach Russland“. Einfühlsam begleitet wird er dabei vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung des bemerkenswerten jungen Dirigenten Aziz Shokhakimov. Die russische Klangsprache harmoniert wunderbar mit Müller-Schotts tragendem, im besten Sinne schmelzendem Ton und seinen schnellen Fingern. Die New York Times betitelte ihn einst als „furchtlosen Spieler mit überragender Technik“, und er beherrscht in der Tat die Königsdisziplin: die Illusion der Leichtigkeit.