Georg Breinschmid
Frei konzipiert, komponiert und musiziert
von Stefan Sell
16. September 2022
Der Kontrabassist Georg Breinschmid versprüht auf seinem Album »Classical Brein« ein Feuerwerk an Zitaten und bezieht Stellung.
So manche Veröffentlichung löst das Gefühl aus, den Kopf einzuziehen und zu hoffen. Hoffen, all das, was uns da um die Ohren fliegt, möge vorbeisausen. L’art pour l’art. Nicht so der Kontrabassist Georg Breinschmid. Hier gibt es Message und Musikalität erster Klasse aus einem Guss! Er bezieht Stellung, lässt Klartext verlauten, höchst kunstsinnig, raffiniert ausgetüftelt und durchkomponiert.
Da proklamiert Axel Brüggemann „Musik ist Freiheit!” Und während er wunderbar über die Zukunft von Musik und Freiheit sinniert, hat sich Breinschmid gleich wieder alle Freiheiten genommen und in einem Schwung Musik daraus gemacht. Ist das Avantgarde? Zeitgenössisch? Klassisch? Jazz? Heavy Metal? Nein, eine Sensation! Breinschmids Leichtigkeit, wirklich alles spielen zu können, macht dieses neue Doppelalbum zur Sensation und zu einem absoluten Hörvergnügen. Diese Einspielung hat es in sich, so erfrischend, so wohltuend frei konzipiert, komponiert und musiziert, hier macht einer ungebremst vor gar nichts Halt. Wobei, „einer” stimmt nicht, es ist zwar alles von und mit Breinschmid, aber allein ist er nicht. Es versammelt sich die Crème de la Crème österreichischer All Stars wie die Violinisten Benjamin Schmid und Emmanuel Tjeknavorian, wie auch der Bassistenkollege Dominik Wagner, die Academia Allegro Vivo und viele andere. Wenn ein Feuerwerk von Zitaten und Reminiszenzen sprüht, in dem Schubert, Chopin, Mozart, Poulenc, Bernstein, das Wienerlied, Klezmermusik, Balkanrhythmik, Volksmusik, Pop, Jazz und vieles mehr aufleuchten, so ist der geniale Clou: Das ist alles Breinschmid pur! Das ist anarchisch, komisch, ironisch, süß, krass und vor allem voller Wunder!
Auftrittstermine und weitere Informationen zu dem Kontrabassisten Georg Breinschmid auf: georgbreinschmid.com