Erlebnis Haydn
Dauert ewig schön
von Ruth Renée Reif
10. September 2020
Joseph und Michael Haydn stehen mit ihrer Musik im Mittelpunkt des Festivals, das bis 13. Dezember 2020 in der „Haydnregion Niederösterreich“ stattfindet. Die Veranstaltungen stehen unter dem Motto „Erlebnis Haydn“.
Joseph und Michael Haydn stehen mit ihrer Musik im Mittelpunkt eines Festivals, das bis 13. Dezember 2020 in der „Haydnregion Niederösterreich“ stattfindet. Unter dem Motto „Erlebnis Haydn“ stehen 16 Veranstaltungen an neun Standorten im Bezirk Bruck an der Leitha auf dem Programm.
Das Projekt „Haydnregion Niederösterreich“ wurde 2017 ins Leben gerufen. Es steht unter der künstlerischen Leitung von Michael Linsbauer, der auch das Museum Haydn-Geburtshaus im strohgedeckten Bauernhaus von Rohrau leitet. Als Ziel des Projekts nennt er „die Pflege des musikalischen Erbes von Joseph und Michael Haydn“.
Der 12. September 2020 gehört Michael Haydn. Nach der Vorstellung des Buches „… dauert ewig schön und unveraltet…“ Johann Michael Haydn – kein vergessener Meister! von Eva Maria Stöckler und Agnes Brandtner im Haydn-Geburtshaus findet im barocken Schloss Petronell-Carnuntum (Titelfoto des Beitrages: © Niklas Schnaubelt) mit seinem großen, von vier Ecktürmen umschlossenen Hof ein Festkonzert statt. Radim Vizváry setzt mit der Sopranistin Marketa Böhmova, dem Countertenor Thomas Lichtenecker und dem Bass Štefan Kocán die Pantomime Der Traum von Michael Haydn in Szene, während das Czech Ensemble Baroque die Sinfonie Lamentatione zu Aufführung bringt. Joseph Haydn schrieb das Werk, als er 1768 mit ansehen musste, wie ein Großbrand Eisenstadt zu vernichten drohte und sein Wohnhaus in Schutt und Asche legte. In die Musik flocht er Zitate gregorianischer Klagegesänge.
Musikalische Herbstklänge gibt es in der gotischen Kapelle von Schloss Ebergassing. Der Pianist Roland Batik und das Selini Quartet stellen das Nocturne for Piano, in dem Samuel Barber die Zwölftontechnik in neuer Form zur Anwendung bringt, Klaviersonaten und einem Streichquartett des experimentierfreudigen Haydn gegenüber. Und die Sopranistin Anita Rosati widmet sich Haydns geistlichen Liedern. Mit Arien, Liedern und instrumentaler Kammermusik erfreuen der Bariton Rafael Fingerlos und das Trio Dobona im Rahmen der Serenadenkonzerte des Landes Niederösterreich im Haydn-Geburtshaus.
Mit dem Verhältnis Beethovens, der Mitte November 1792 in Wien eintraf, zu seinem Lehrer Joseph Haydn setzen sich die Geiger Christian Altenburger und Martina Miedl, die Bratschisten Lily Nigamedzyanova, Clara Schwaiger und Floris Willem sowie der Cellist Franz Bartolomey unter dem Titel „Haydns Musterschüler?“ auseinander. Zwei Streichquartette von Haydn und Beethoven stellen sie nebeneinander. Kompositionen von Haydn, Beethoven, Mozart und Schubert nehmen sich die Pianisten-Brüder Anton und Daniel Gerzenberg für ihr Konzert „Klassik zu vier Händen“ im Maria-Theresien-Saal von Schloss Mannersdorf vor.
Auch in die Adventszeit begleitet Haydns Musik. Und zum Abschluss der Saison spielt das Bläserensemble von Barucco im Clarissa-Saal von Schloss Rohrau mit seiner beeindruckenden Gemäldesammlung auf historischen Instrumenten Werke von Bach, Telemann und den Haydn-Brüdern.
Weitere Informationen zu den einzelnen Konzerten und ihren Terminen: www.haydnregion-noe.at
Eva Maria Stöckler und Agnes Brandtner: „‚… dauert ewig schön und unveraltet…‘ Johann Michael Haydn – kein vergessener Meister!“ (Hollitzer Wissenschaftsverlag)
Zu erwerben u.a. bei: www.amazon.de