Kirill Serebrennikow

Fantas­ti­scher, unsin­niger Inhalt

von Ruth Renée Reif

22. Oktober 2021

Kirill Serebrennikow setzt an der Bayerischen Staatsoper in München Dmitri Schostakowitschs Oper „Die Nase“ in Szene. Die Premiere ist am 24. Oktober 2021.

Die eröffnet ihre Saison unter der neuen Inten­danz von Serge Dorny mit Dmitri Schost­a­ko­witschs zweiter Oper Die Nase. Für das Libretto, das er als lite­ra­ri­sche Montage selbst erstellte, griff Schost­a­ko­witsch auf die Novelle Gogols zurück, in der der Kolle­gi­en­as­sessor Kowaljow morgens beim Rasieren den Verlust seiner Nase bemerkt und verzwei­felt durch Peters­burg irrt, um sie wieder­zu­finden.

Gogol ‚witzelt‘ nicht

Schost­a­ko­witsch fühlte sich „von dem fantas­ti­schen, unsin­nigen Inhalt, den Gogol in einem höchst realis­ti­schen Ton wieder­ge­geben hatte“, ange­spro­chen. Auch für die Musik, in der er alle Genres von Polka, Walzer, Galopp über Formen des klas­si­schen Konzerts bis zu sakralen Chor­ge­sängen zum Einsatz brachte, suchte er nicht nach einer parodis­ti­schen Färbung. Und diese Heran­ge­hens­weise erwar­tete er auch für die Auffüh­rung: „Ich setze auf den wahren Ton, so wie ja auch Gogol alle komi­schen Vorgänge in seriösem Ton wieder­gibt… Gogol ‚witzelt‘ nicht. Die Musik strebt eben­falls nicht danach ‚zu witzeln‘.“ Kirill Serebren­nikow setzt das Werk mit als Kowaljow in Szene. Die musi­ka­li­sche Leitung hat .

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Weitere Informationen zu den Aufführungen von Schostakowitschs Oper Die Nase an der Bayerischen Staatsoper in München am 27. und 30. Oktober 2021, am 2. und 5. November 2021 sowie am 17. und 20. Juni 2022 unter: www.staatsoper.de
Die Aufführung am 27. Oktober 2021 ist im Livestream zu sehen unter: staatsoper.tv 

Fotos: Robert Niemeyer