David Tudor
Der Klang, wie er ist
von Ruth Renée Reif
2. Juli 2021
David Tudor war Pianist, Komponist und ein Pionier der live-elektronischen Musik. Das Museum der Moderne auf dem Salzburger Mönchsberg widmet ihm anlässlich seines 25. Todestages eine Ausstellung.
David Tudors Instrumentarium bestand aus selbstgebauten elektronischen Geräten. Er arbeitete mit dem Choreografen Merce Cunningham und dem Komponisten John Cage zusammen. Mit Cage verband ihn die Beschäftigung mit dem Klang, wie er ist.
1972 verkettete Tudor Schaltelemente zu einem komplexen Oszillator und leitete einen Prozess ein, bei dem „ein Signal irgendwo im Inneren entsteht“. Dabei entdeckte er, „dass, wenn die Komponenten nicht zusammenpassen, eine Komponente in der Lage ist, die nächste zu beeinflussen, worauf an verschiedenen Punkten des Kreises Signale entstehen“. So schuf er eine „Poesie der Schaltkreise“.
Man fühle sich „wie an einer öden Meeresküste: man hörte gelegentlich Vögel kommen und wieder wegfliegen; dann war es wieder eine Zeitlang still…“, beschrieb er sein Stück Microphone aus dem Jahr 1970. In den letzten Jahren vor seinem Tod arbeitete er mit Sophia Ogielska an einer visuellen Sprache, um die Aufführung seiner Kompositionen zu beschreiben. Sie konzentrierten sich vor allem auf Toneburst, das er für Cunninghams Sounddance geschaffen hatte. Sie entwickelten Toneburst-Landkarten, und es entstand eine Installation, die visuelle Elemente von Tudors Partituren übernahm.
„Struktur und eine gewisse natürliche Ordnung taucht aus den visuellen Assoziationen auf“, erläuterte Ogielska. Tudor meinte, man könne in die Landkarten an irgendeinem Punkt eintreten und sie in irgendeiner Richtung durchqueren. Zum 25. Todestag von Tudor am 13. August widmet ihm das Museum der Moderne auf dem Salzburger Mönchsberg die Ausstellung Teasing Chaos. David Tudor, die auch von einem Performanceprogramm begleitet wird.
Weitere Informationen über die Ausstellung zu David Tudor im Museum der Moderne auf dem Salzburger Mönchsberg unter: www.museumdermoderne.at