Sophia Ogielska_David Tudor Maps and Fragments, 1995-96, Sound-Objekt-Installation, Wesleyan University, CT, US, Ausstellungsansicht 1996

David Tudor

Der Klang, wie er ist

von Ruth Renée Reif

2. Juli 2021

David Tudor war Pianist, Komponist und ein Pionier der live-elektronischen Musik. Das Museum der Moderne auf dem Salzburger Mönchsberg widmet ihm anlässlich seines 25. Todestages eine Ausstellung.

David Tudors Instru­men­ta­rium bestand aus selbst­ge­bauten elek­tro­ni­schen Geräten. Er arbei­tete mit dem Choreo­grafen und dem Kompo­nisten zusammen. Mit Cage verband ihn die Beschäf­ti­gung mit dem Klang, wie er ist.

David Tudor und John Cage
Konge­niale Partner: David Tudor und John Cage

1972 verket­tete Tudor Schalt­ele­mente zu einem komplexen Oszil­lator und leitete einen Prozess ein, bei dem „ein Signal irgendwo im Inneren entsteht“. Dabei entdeckte er, „dass, wenn die Kompo­nenten nicht zusam­men­passen, eine Kompo­nente in der Lage ist, die nächste zu beein­flussen, worauf an verschie­denen Punkten des Kreises Signale entstehen“. So schuf er eine „Poesie der Schalt­kreise“.

Teasing Chaos. David Tudor
Blick in die Ausstel­lung Teasing Chaos. David Tudor im Museum der Moderne
(Foto: © Museum der Moderne Salz­burg, Foto: Rainer Iglar)

Man fühle sich „wie an einer öden Meeres­küste: man hörte gele­gent­lich Vögel kommen und wieder wegfliegen; dann war es wieder eine Zeit­lang still…“, beschrieb er sein Stück Micro­phone aus dem Jahr 1970. In den letzten Jahren vor seinem Tod arbei­tete er mit Sophia Ogielska an einer visu­ellen Sprache, um die Auffüh­rung seiner Kompo­si­tionen zu beschreiben. Sie konzen­trierten sich vor allem auf Toneburst, das er für Cunning­hams Sound­dance geschaffen hatte. Sie entwi­ckelten Toneburst-Land­karten, und es entstand eine Instal­la­tion, die visu­elle Elemente von Tudors Parti­turen über­nahm.

Teasing Chaos, David Tudor
Blick in die Ausstel­lung Teasing Chaos. David Tudor im Museum der Moderne Salz­burg
(Foto: © Museum der Moderne Salz­burg, Foto: Rainer Iglar)

„Struktur und eine gewisse natür­liche Ordnung taucht aus den visu­ellen Asso­zia­tionen auf“, erläu­terte Ogielska. Tudor meinte, man könne in die Land­karten an irgend­einem Punkt eintreten und sie in irgend­einer Rich­tung durch­queren. Zum 25. Todestag von Tudor am 13. August widmet ihm das Museum der Moderne auf dem Salz­burger Mönchs­berg die Ausstel­lung Teasing Chaos. David Tudor, die auch von einem Perfor­man­ce­pro­gramm begleitet wird.

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Weitere Informationen über die Ausstellung zu David Tudor im Museum der Moderne auf dem Salzburger Mönchsberg unter: www.museumdermoderne.at

Fotos: Sophia Ogielska