Confringo Quartett

News | 06.06.2024

Hans-Gál-Preis an Conf­ringo Klavier­quar­tett

von Redaktion Nachrichten

6. Juni 2024

Das Conf­ringo Klavier­quar­tett erhält den dies­jäh­rigen Hans-Gál-Preis. Das Ensemble zeichne sich „beson­ders durch hinrei­ßende Inter­pre­ta­tionen der Werke der Spät­ro­mantik und der begin­nenden Moderne aus“, teilte die Mainzer Akademie der Wissen­schaften und der Lite­ratur am Donnerstag mit. Die vier jungen Musiker aus Deutsch­land und Serbien sind während ihres Studiums in Berlin und Hannover zusam­men­ge­kommen.

Confringo Quartett

Conf­ringo Quar­tett

Auffal­lend sei die selten anzu­tref­fende nuan­cen­reiche und poeti­sche Ausdeu­tung des Klavier­parts, eine kammer­mu­si­ka­li­sche Qualität, die sich beson­ders gut mit den hoch­mu­si­ka­li­schen, künst­le­ri­schen Akzenten der Strei­cher verbinde und zu Werk­deu­tungen von hoher Inspi­ra­tion führe, hieß es in der Jury­be­grün­dung. „Diese inneren Maßstäbe präde­sti­nieren das Ensemble in beson­derer Weise für das Verständnis und die Inter­pre­ta­tion der musi­ka­li­schen Sprache von Hans Gál.“

Der Hans-Gál-Preis wird seit 2020 an ein inter­na­tio­nales Nach­wuchs­en­semble vergeben. Die Auszeich­nung ist mit 10.000 Euro dotiert. Die dies­jäh­rige Verlei­hung soll am 13. Dezember statt­finden. Die Feier ist verbunden mit einem Konzert der Preis­träger Roberta Verna (Violine), Philipp Suss­mann (Viola), Irena Josi­foska (Cello) und Viktor Soos (Klavier), bei dem auch ein Werk von Hans Gál aufge­führt wird.

Der Hans-Gál-Preis erin­nert an den Kompo­nisten, Musik­wis­sen­schaftler und ‑pädagogen (1890–1987), der von 1929 bis 1933 Direktor des Konser­va­to­riums Mainz war. Wegen seiner unga­risch-jüdi­schen Abstam­mung wurde er nach der Macht­er­grei­fung durch die Natio­nal­so­zia­listen beur­laubt und emigrierte zunächst nach Öster­reich, 1938 nach Groß­bri­tan­nien. 1945 wurde er briti­scher Staats­bürger und unter­rich­tete bis 1955 an der Univer­sität Edin­burgh.

Die Auszeich­nung wird von der Akademie der Wissen­schaften und der Lite­ratur Mainz und der Stif­tung Villa Musica Rhein­land verliehen. Die bishe­rigen Preis­träger waren das Streich­quar­tett Esmé aus Köln, das fran­zö­si­sche Trio Sōra, das Javus Quar­tett aus Salz­burg und das tsche­chi­sche Trio Incendio.

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Fotos: Aaron Bunker