Rotes Kreuz zieht sich aus Currentzis-Benefiz zurück
von Axel Brüggemann
5. April 2022
Das Internationale Rote Kreuz distanziert sich vom Benefiz-Konzert für die Ukraine im Wiener Konzerthaus aufgrund der Finanzierung des Orchesters MusicAeterna durch die VTB-Bank, die auf der europäischen Sanktionsliste steht. Auch die Salzburger Festspiele zögern.
Das Internationale Rote Kreuz distanziert sich vom Benefiz-Konzert für die Ukraine, das am 12. April im Wiener Konzerthaus gegeben werden soll. Geplant sind der Auftritt des griechisch-russischen Dirigenten Teodor Currentzis und seines Ensembles MusicAeterna. Da das Orchester zum großen Teil von der VTB-Bank finanziert wird, die auf der europäischen Sanktionsliste steht, will sich das Rote Kreuz nicht am „Whitewashing“ beteiligen. Als neutrale und unabhängige Organisation sei es „wichtig, nicht in ein politisch besetztes Umfeld zu geraten“, heißt es in einem Schreiben der Organisation an „Crescendo“, „weshalb wir das Konzerthaus gebeten haben, unsere Organisation nicht weiter in Verbindung mit dem Konzert zu nennen.“
MusicAeterna und Teodor Currentzis stehen auch auf dem Spielplan der Salzburger Festspiele, dort war sich Intendant Markus Hinterhäuser noch nicht sicher, ob die Konzerte stattfinden werden.
Der Intendant des Konzerthause, Matthias Naske, hat auf Anfrage von „Crescendo“ noch nicht reagiert. Er hat lediglich bestätigt, dass er Ende Februar, kurz vor Kriegsausbruch, auf einer Geburtstagsparty von Currentzis in St. Petersburg war: „Was die Finanzierung meiner Reise nach Russland betrifft: sie fand im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit statt und diente nicht ausschließlich meinen Kontakten mit MusicAeterna oder Teodor Currentzis.“
Hier erklärt Axel Brüggemann seine Crescendo-Recherche auf Puls24.
Hier das Statement der IFRC (internationalen Föderation des Roten Kreuzes) im Wortlaut:
„Dear Axel, Your email has come to me as I work for IFRC Communications in the Ukraine operation. As a neutral and independent humanitarian organization, IFRC assists those in need, wherever they may be. To be able to do this work, it is extremely important for us to not wade into anything perceived as political in any way. As such, we have asked the concert hall to remove our association with this event.“