Leo Nucci

Zerrissen zwischen Pflicht und Liebe

von Corina Kolbe

24. September 2019

Mit Leo Nucci als Letzter Doge hat das Münchner Rundfunkorchester unter Ivan Repušić Verdis Oper „I due Foscari“ eingespielt.

Vene­zia­ni­sche Intrigen: Zu seiner sechsten Oper I due Foscari (1844) ließ sich von der tragi­schen Geschichte des letzten Dogen inspi­rieren. Das gleich­na­mige Vers­drama des engli­schen Dich­ters Lord Byron über Fran­cesco Foscari und seinen unschuldig wegen Mordes verur­teilten Sohn diente ihm als Vorlage. Für die Opern­bühne sei das Stück jedoch nicht wirkungs­voll genug, fand der junge Kompo­nist. Gleich im ersten Akt müsse es „krachen“ („un po« di fracasso“). Libret­tist Fran­cesco Maria Piave straffte die Hand­lung, Verdi setzte neue musi­ka­li­sche Akzente.

Der Bariton Leo Nucci singt die Partie des Dogen 
(© Attila Nagy / Müpa / Budapest)

Das unter seinem Chef­di­ri­genten Ivan Repušić hat die Oper vorzüg­lich für das Eigen­label des Baye­ri­schen Rund­funks einge­spielt. Mit starkem Ausdruck singt der sizi­lia­ni­sche Tenor Ivan Magrì die Partie des verzwei­felten Jacopo Foscari, an seiner Seite über­zeugt die chine­si­sche Sopra­nistin Guanqun Yu als Ehefrau Lucrezia Conta­rini. Den zwischen Amts­pflichten und der Liebe zur Familie zerris­senen Dogen verkör­pert der legen­däre italie­ni­sche Bariton .