News | 13.05.2020

Baden-Würt­tem­berg startet Kultur mit kleinen Formaten

von Redaktion Nachrichten

13. Mai 2020

Baden-Württemberg wird am 1. Juni kleine künstlerische Veranstaltungsformate wieder öffnen, wie in einem "Masterplan Kultur" der Kunstministerin Theresia Bauer angekündigt wurde. Das Ministerium hat auch ein Notprogramm für Kunst und Kultur im Umfang von 40 Millionen Euro aufgelegt, um die kulturelle Infrastruktur des Landes zu erhalten.

-Würt­tem­berg will das öffent­liche Kultur­leben am 1. Juni wieder öffnen. Zunächst sollen kleine künst­le­ri­sche Veran­stal­tungs­for­mate möglich sein. Das geht aus einem „Master­plan Kultur“ hervor, den Kunst­mi­nis­terin (Grüne) am Mitt­woch in vorge­stellt hat. Dieser beinhaltet neben Öffnungs­per­spek­tiven auch finan­zi­elle Unter­stüt­zung, um die Notlagen abzu­mil­dern.

Kunstministerin Theresia Bauer

Kunst­mi­nis­terin Theresia Bauer

„Die Folgen der Corona-Pandemie haben unser Kultur­leben fast zum Erliegen gebracht“, sagte Bauer. „Künstler gehören mit zu den Haupt­be­trof­fenen der Krise. Auch viele Kultur­ein­rich­tungen im Land durch­leben aufgrund der Schlie­ßung eine exis­ten­tiell schwie­rige Phase.“

Bei seinen Öffnungs­plänen orien­tiert sich das Minis­te­rium an den Rahmen­be­din­gungen, die für Gottes­dienste verein­bart wurden. „Daraus ergibt sich, dass wir in einem ersten Schritt Veran­stal­tungen mit einem Richt­wert von unter 100 Personen vorsehen“, erklärte Bauer. Die Kultur­ein­rich­tungen hätten bereits gute Lösungen erar­beitet, um Kunst und Kultur auch wieder analog in Berüh­rung mit ihrem Publikum zu bringen. Möglich wären etwa Lieder­abende, Lesungen, Kammer­musik, Solis­ten­auf­tritte, Thea­ter­auf­füh­rungen in kleiner Beset­zung oder auch Kino­vor­füh­rungen.

Voraus­set­zung für einen mögli­chen Spiel- und Vorstel­lungs­be­trieb seien Probe­ar­beit und Trai­ning, erklärte die Minis­terin. Daher dürfe ab sofort auch der Proben­be­trieb mit mehr als fünf Personen für profes­sio­nelle Theater, Orchester sowie Chöre wieder­auf­ge­nommen werden. Dabei seien strenge Sicher­heits­maß­nahmen einzu­halten.

Um die kultu­relle Infra­struktur des Landes zu erhalten, hat das Minis­te­rium ein Notpro­gramm für Kunst und Kultur im Umfang von 40 Millionen Euro aufge­legt. „Unser Anliegen ist es, dass Einrich­tungen nicht nur über­leben können, sondern dass sie auch genü­gend Mittel in der Hand haben, um künst­le­ri­sche Programme und Veran­stal­tungen für die Zukunft zu gestalten“, betonte Bauer.

Das Notpro­gramm soll aus zwei Teilen bestehen: „Mit einem Nothil­fe­fonds im Umfang von über 32 Millionen Euro helfen wir wirt­schaft­lich gefähr­deten Kunst- und Kultur­ein­rich­tungen sowie Vereinen der Brei­ten­kultur. Mit einem Impuls­pro­gramm »Kunst trotz Abstand«, ausge­stattet mit rund sieben Millionen Euro, fördern wir kultu­relle Veran­stal­tungen, die auch unter den aktu­ellen Beschrän­kungen und unter Einhal­tung von Auflagen umge­setzt werden können“, erklärte die Minis­terin.

Als erste Hilfe stellt das Kunst­mi­nis­te­rium mehr als zwei Millionen Euro aus dem Inno­va­ti­ons­fonds Kunst bereit, sagte Staats­se­kre­tärin . Unter der Über­schrift „Kultur Sommer 2020“ sollen klei­nere Kultur­ver­an­stal­tungen aller Sparten und der Brei­ten­kultur, beispiels­weise der vielen Vereine, geför­dert werden.

„Kinder und Jugend­liche sind von den Einschrän­kungen aufgrund der Pandemie beson­ders stark betroffen“, ergänzte Olschowski. Sie sollen von der Wieder­eröff­nung der Museen daher beson­ders profi­tieren. „Wir werden deshalb ab sofort und für ein Jahr Kindern und Jugend­li­chen freien Eintritt in die Dauer­aus­stel­lungen unserer Landes­mu­seen und im ZKM in ermög­li­chen.“

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Fotos: Sabine Arndt