Jean Philippe Lafont

Erregte Künst­ler­seele

von Fabian Stallknecht

20. September 2019

Der Bassbariton Jean Philippe Lafont und die Wiener Symphoniker gedenken des 150. Todestages von Hector Berlioz.

Zum 150. Todestag von legen und die zwei Werke des noto­ri­schen Klang­ex­zen­tri­kers und Orches­ter­zau­be­rers vor, die zwar inner­halb kurzer Zeit geschrieben wurden, stilis­tisch aber kaum unter­schied­li­cher hätten ausfallen können: die allseits bekannte Symphonie Fantas­tique und der nahezu verges­sene Lélio.

Die Wiener Symphoniker am Bodensee (Foto: Andreas Balon)

Die Kombi­na­tion macht drama­tur­gisch und inhalt­lich Sinn, in beiden Stücken geht es um die psychisch erregte Seele des Künst­lers mit ihren bizarren Imagi­na­tionen und Selbst­be­spie­ge­lungen, im Falle von Lélio auch mit einem dezent esote­ri­schen Touch versehen. Als knapp einstün­diger gespro­chener Monolog mit einigen Lied- und Chor­ein­schüben konzi­piert, setzt Lélio stilis­tisch einen klaren Kontrast zu den über­bor­denden Klang­fluten der Fantas­tique. Von den Solisten ist vor allem der Bass­ba­riton Jean-Phil­ippe Lafont in der Rolle des Erzäh­lers hervor­zu­heben.