Maxim Didenko

Trau­ma­ti­sches Erleben

von Ruth Renée Reif

9. September 2020

Maxim Didenko entwickelt mit dem Ensemble AuditivVokal Dresden eine neue Bühnenfassung von Kurt Vonneguts Roman „Schlachthof 5“ und wirft einen gegenwärtigen Blick auf den Text.

entwi­ckelt mit dem Ensemble Audi­tiv­Vokal eine neue Bühnen­fas­sung von Kurt Vonne­guts Roman Schlachthof 5 und wirft einen gegen­wär­tigen Blick auf den Text. Die Première findet am 24. September 2020 im Euro­päi­schen Zentrum der Künste statt.

„Hört: Billy Pilgrim hat sich von der Zeit losge­löst.“ Kurt Vonne­guts 1969 erschie­nener Roman Schlachthof 5 oder Der Kinder­kreuzzug, dessen Haupt­figur ständig kreuz und quer von einer Situa­tion in die andere springt, ist Ausdruck eines trau­ma­ti­schen Erle­bens, ein Bericht über die Zerstö­rung Dres­dens und eine Ausein­an­der­set­zung mit dem Viet­nam­krieg sowie eine Parodie auf den „American Way of Life“. Vor allem aber ist er ein Anti­kriegs­buch.

Maxim Didenko
Erar­beitet eine neue Bühnen­fas­sung des Anti­kriegs­ro­mans: der Regis­seur Maxim Didenko

Vonnegut, der die Bombar­die­rung Dres­dens als Kriegs­ge­fan­gener, versteckt im Keller von Schlachthof 5, über­lebte, entwirft darin ein baro­ckes und tief pessi­mis­ti­sches Panorama vom Lauf der Welt. Der Regis­seur Maxim Didenko erar­beitet mit dem Text­dichter Johannes Kirsten eine neue Bühnen­fas­sung des Kult­buchs und sucht damit nach Möglich­keiten eines gegen­wär­tigen Blicks auf den Text, die hiesige Gedenk­kultur und den „Mythos Dresden“.

der Choreograf Vladimir Varnava
Trägt bei zur multi­me­dialen Umset­zung: der Choreo­graf Vladimir Varnava
(Foto: © Katya Bess­mert­naya)

Konzi­piert als multi­me­diales Musik­thea­ter­pro­jekt an der Schnitt­stelle von Theater, Tanz, Musik und Perfor­mance arbeitet Didenko für seine Umset­zung mit dem Choreo­grafen Vladimir Varnava zusammen. Die Musik kompo­niert Vladimir Rannev, und das Ensemble Audi­tiv­Vokal Dresden bringt sie unter der Leitung von Olaf Kratzer szenisch zur Auffüh­rung.

Lichtkünstler A. J. Weissbard
Greift auf das Natur­licht­kon­zept aus den Grün­der­jahren des Fest­spiel­hauses Hellerau zurück: der Licht­künstler AJ Weiss­bard
(Foto: © Maria Laura Anto­nelli)

Für die räum­liche Reali­sie­rung des Projekts greift der Licht­künstler AJ Weiss­bard auf das Natur­licht­kon­zept aus den Grün­der­jahren des Fest­spiel­hauses Hellerau zurück. Première ist am 24. September. Weitere Auffüh­rungen gibt es am 25., 26. und 27. September 2020.

Weitere Infor­ma­tionen zur Insze­nie­rung und zur Beset­zung: www​.hellerau​.org