KlassikWoche 15/2022

Curr­entzis« bester Freund

von Axel Brüggemann

11. April 2022

Das Whitewashing von Teodor Currentzis und musicAeterna, Anna Netrebkos Abrücken von ihrem Statement gegen Putin, weitere Streichungen in der Kultur

Will­kommen in der neuen Klas­sik­Woche,

heute geht es noch ein biss­chen weiter mit meinen aktu­ellen Recher­chen zum offen­sicht­li­chen „White­washing“ von und der Rolle des -Inten­danten. Ich weiß, dieser News­letter wird lang, und die ist wieder Schwer­punkt – deshalb bitte ich Sie, auch das Vorwort zu lesen, um zu verstehen, warum dieses Thema mich so bewegt (und uns alle bewegen sollte). Zur Beloh­nung gibt’s dafür am Ende auch eine lange Stunde mit und seiner Begrün­dung, warum er im Porsche gerne 30 Stun­den­ki­lo­meter fährt. Gerade, weil es heute wieder so voll ist, möchte mal „danke“ sagen, für all Ihre Zuschriften und Einlas­sungen, für das Mitdenken und Mitre­cher­chieren – es ist mir eine Ehre, dass dieser wöchent­liche Brief in seinem zweiten Jahr inzwi­schen eine echte, große und debat­tie­rende Gemein­schaft geworden ist! 

MORA­LISCH-AUFKLÄ­RE­RI­SCHES VORWORT 

Es geht derzeit vieles drunter und drüber. Täglich errei­chen mich Mails, die mich ermun­tern und angreifen – gut so in einer Demo­kratie! Mir ist wichtig, an dieser Stelle noch einmal die Basis meiner Arbeit darzu­legen: Wir dürfen die Kultur (und beson­ders die Klassik) nicht unter­schätzen. Sie ist ein zentrales Propa­ganda- und Wirt­schafts­mittel des Putin-Systems. Putin hat seinen Krieg seit Jahren geplant und orga­ni­siert seit Jahren eine gezielte Unter­wan­de­rung der Musik­szene. Sie ist zum Eldo­rado für Polit-Propa­ganda, vor allen Dingen aber für wirt­schaft­liche und poli­ti­sche Einfluss­nahme des Kremls geworden. Zum Teil offen­sicht­lich, zum Teil versteckt. Putin hat der Klassik die Unschuld genommen und ihre Struk­turen nach­weisbar krimi­na­li­siert. Anders als beim Sport oder in der Wirt­schaft gibt es in der Klassik keinen inves­ti­ga­tiven Jour­na­lismus, niemanden, der hinschaut, keinen, der aufschreit. Wie ideal Kultur als Schat­ten­welt ist, haben wir bei den Panama-Papieren gesehen: Der Putin-Freund und Cellist Sergei Roldugin konnte zwei Milli­arden (!!!) Dollar auch deshalb so lange verste­cken, weil bei einem Musiker niemand Verdacht geschöpft hat.

Musik gibt vor, das Gute zu verkör­pern und erscheint unab­hängig. Das Gegen­teil ist der Fall: In fällt es Unter­neh­me­rInnen und Poli­ti­ke­rInnen, die mit Hans-Joachim Freys Semper­Opern­ball verbunden waren, noch immer schwer, sich von Putin zu distan­zieren. Am Bruck­ner­haus in Linz sind Unter­neh­me­rInnen mit dem Inten­danten auf Russ­land-Reisen gegangen, und sogar das öster­rei­chi­sche Kanz­leramt von ist einge­schritten, als die Konzert­pro­gramme des Milli­arden-Verste­ckers Roldugin gestri­chen werden sollten. Mit Kultur erreicht Putin oberste Führungs­schichten: Bei den Salz­burger Fest­spielen hat Kanzler den roten Teppich für die Olig­ar­chen ausge­legt, die sich als „Russi­sche Förderer der “ zusam­men­ge­schlossen haben, und Ex-Präsi­dentin hat sogar einen Gazprom-Spon­so­ring-Vertrag unter­schrieben. Die Mär vom „Brücken­bauen“ und dem „Guten“ werden zum Vorwand des Krimi­nellen. Das System Putin miss­braucht die Musik. Dagegen muss sich wehren, wem Musik Frei­heit, Schön­heit, Debatte und Wahr­haf­tig­keit bedeutet! Wenn wir jetzt nicht naiv sind, müssen wir später nicht sagen: „Wahn­sinn, aber davon habe ich nichts gewusst.“ Lassen wir uns gerade in diesen Tagen nicht auf Schein­de­batten ein: Russi­sche Kultur wird in West­eu­ropa nicht (oder nur in Ausnahmen) gecan­celt, unsere Stadt­theater beweisen jeden Abend die wahre Kraft der Musik, wenn Ukrainer und Russen zusammen auftreten, jeder hat bei uns die Frei­heit, sich zu posi­tio­nieren, und die machen in -Baden gerade vor, wie man perfekt mit dem Thema umgehen kann. Es ist Zeit, die Korrup­tion der Klassik aufzu­de­cken, ihren aktiven und passiven poli­ti­schen Miss­brauch durch Künst­le­rinnen und Künstler. Auch Schweigen hat in dieser Zeit eine Bedeu­tung. Zur Wahr­heit gehört, dass die Vorbe­rei­tungen auf einen Krieg, in dem Zivi­listen auf offener Straße erschossen werden, auch – und gerade – in der Kultur und in der Klassik statt­ge­funden haben. 

DER WIENER KONZERT­HAUS-KOMPLOTT 

Matthias Naske und Teodor Currentzis

Letzten Montag habe ich an dieser Stelle über das geplante „White­washing“ von Diri­gent Teodor Curr­entzis (er hat sich nicht von Putin und seinem Krieg distan­ziert) und dessen Ensemble (es wird zum großen Teil von der sank­tio­nierten VTB Bank finan­ziert) berichtet (bitte Details hier nach­lesen, da es um eine komplexe Recherche ging oder hier in einem TV-Inter­view nach­hören). Geplant war ein Benefiz-Konzert im Konzert­haus für das „Rote Kreuz“ – das ließ mich nach dem News­letter wissen, dass es nicht länger mit dem Konzert asso­zi­iert werden wolle, da das Umfeld zu poli­tisch besetzt sei. Doch statt am eigent­li­chen „Benefiz“-Grund fest­zu­halten, entschied Konzert­haus-Inten­dant, Matthias Naske, die inter­na­tio­nale „Rot-Kreuz Foun­da­tion“ ziehen zu lassen und „irgend­einen anderen Partner“ zu finden – tage­lang wurden Tickets für ein „Benefiz-Konzert“ verkauft, dessen „Benefiz“ allein darin bestand, Curr­entzis auftreten zu lassen. Inzwi­schen hat die Wiener „Caritas“ (weiter reichte das Netz­werk nicht) zuge­griffen, um die angeb­lich 50.000 Euro einzu­heimsen und für derart wenig Geld selber zum Propa­gan­disten des Krieges zu werden.

Ich habe mich gefragt, warum Naske dieses „Whithe­wa­shing“ so wichtig ist. Klar, die Unter­stüt­zung einer cari­ta­tiven Einrich­tung ist ein kluger Schachzug, um auch die musi­cAe­terna-Probleme bei den Salz­burger Fest­spielen zu lösen, wo Inten­dant noch immer nicht sicher ist, ob die Auftritte des Orches­ters statt­finden werden (und damit auch die Oper „Blau­barts Burg“ unter Teodor Curr­entzis Musi­ka­li­scher Leitung mit dem musi­cAe­terna Choir). Und dann stieß ich auf einen weiteren Grund: Matthias Naske ist einer von sieben Mana­gern und „zeich­nungs­be­rech­tigt“ bei der „Musi­cAe­terna Stif­tung“ im Liech­ten­stei­ni­schen Vaduz (sic!!!). Für einen Konzert­haus-Inten­danten, der seine Ensem­bles frei von persön­li­chen Inter­essen einladen sollte, wäre allein das befremd­lich. Hinzu kommt: Am 24. Februar, also nach Kriegs­aus­bruch, besuchten Naske und sein Betriebs­di­rektor, , noch die 50. Geburts­tags­feier von Teodor Curr­entzis in . Der gab eine Gaga-Rede (liegt mir als Video vor), der Krieg wurde nicht thema­ti­siert, dafür floss aller­hand Schaum­wein. Gulda soll am nächsten Tag zurück nach Wien geflogen sein, Naske – nach Kriegs­aus­bruch – noch einen Umweg über Moskau genommen haben. Ich habe Wiens Kultur­stadt­rätin Vero­nica Kaup-Hasler um Stel­lung­nahme gebeten, ihre Antwort trudelte zwei Tage nach meiner Anfrage ein… 

WIENS „MIR DOCH EGAL“-STADTRÄTIN

Wiener Kultur-Stadträtin  Veronica Kaup-Hasler

… und die hatte es in sich: „Frau Kaup-Hasler ist die Tätig­keit von Herrn Naske für die ‚Musi­cae­terna Foun­da­tion« nicht bekannt und sie hat auch keine Kenntnis von der Ausrich­tung der Stif­tung. Herr Naske muss solche Tätig­keiten nicht offen­legen.“ – Das ist alles. An dem offen­sicht­li­chen Inter­es­sen­kon­flikt hat sie kein Inter­esse, auch jetzt nicht, da das „Rote Kreuz“ dem Wiener Konzert­haus einen Korb gegeben hat und Matthias Naske (als zeich­nungs­be­rech­tigter Stif­tungs-Manager) dennoch an musi­cAe­terna fest­hält. Doch das ist noch nicht alles: „Bedau­er­li­cher­weise leben wir in Zeiten, in denen Emotionen schnell hoch­ko­chen. Es gilt, die Gege­ben­heiten genau zu betrachten und undif­fe­ren­zierte Verur­tei­lungen zu vermeiden“, ließ mich die Kultur­stadt­rätin wissen. Genau! Es wäre aller höchste Eisen­bahn genau und ohne Emotionen auf das „Weiter-so“ der Wiener Gemüt­lich­keit hinzu­schauen. Das Rote Kreuz hat genau das getan und zurück­ge­zogen, selbst der SWR bemerkt, dass die Finan­zie­rung von musi­cAe­ternasehr proble­ma­tisch“ sei. Aber Wiens Regie­rung und schauen lieber weg. Und der argu­men­ta­tive „Klops“ kommt erst noch. Es sei zu bedenken, schreibt sie mir „dass wir in Öster­reich in der glück­li­chen Lage sind, über ein gut funk­tio­nie­rendes Subven­ti­ons­system durch die öffent­liche Hand zu verfügen. In vielen anderen Ländern ist dies nicht der Fall, so dass Abhän­gig­keiten zu Privaten entstehen können. Jeden­falls sollten wohl­mög­lich unan­ge­brachte Verflech­tungen von Wirt­schaft und Kultur nicht auf dem Rücken von Künstler*innen ausge­tragen werden.“ Das muss man in seiner viel­fäl­tigen Absur­dität erst einmal verdauen: Das „Subven­ti­ons­system in Öster­reich“ scheint ja gerade nicht zu verhin­dern, dass Inten­danten gleich­zeitig noch in privaten Orchester-Stif­tungen sitzen, dass die Salz­burger Fest­spiele ernst­hafte Gazprom-Deals unter­schrieben haben und Auftritte von der VTB Bank finan­zieren lassen wollen! Abhän­gig­keiten entstehen nur ande­ren­orts? Soweit ich weiß, werden Bolschoi und Mari­inski üppig staat­lich geför­dert und sind gerade DESHALB Teil von Wladimir Putins Propa­ganda-Politik (mehr Staat in der Kultur als in Russ­land geht nicht!), und eine Förde­rung durch die VTB Bank gleicht einer Förde­rung von Putins Gnaden, und ihre inter­na­tio­nale Sank­tio­nie­rung hat GERADE den Zweck, dass ihre Profi­teure ihre Arbeit einstellen müssen! Teodor Curr­entzis genießt seit Jahren alle russi­schen Steu­er­vor­teile. Was also meint Kaup-Hasler mit „auf dem Rücken von Künstler*innen ausge­tragen“? Curr­entzis und musi­cAe­terna haben sich für Russ­land entschieden und schaffen es nicht, sich öffent­lich in Worten von Putin und seinem Krieg zu distan­zieren – sie wollen auf zwei Hoch­zeiten Musik machen, auf der von Frau Kaup-Hasler UND von Putin (das Ensemble tritt nach wie vor in Russ­land auf).

KRITIK IM DEUT­SCHEN FEUIL­LETON

Vor dem Curr­entzis-Konzert am 12. April im Wiener Konzert­haus haben sich Demons­tranten ange­meldet (um 18:30), um das Publikum auf die Hinter­gründe des Konzertes aufmerksam zu machen. Und auch im deut­schen Feuil­leton wird der Ton rauer: Dezi­diert fordern Tages­spiegel, Welt oder Stutt­garter Zeitung klare Worte vom Chef­di­ri­genten des SWR, Teodor Curr­entzis. Inter­es­sant auch die Social-Media-Akti­vi­täten von musi­cAe­terna, wie Alex­ander Strauch sie recher­chiert hat. Die Wiener Kultur­po­litik hat sich anders posi­tio­niert – es wird schwer, irgend­wann zu sagen „wir haben das nicht gewusst und geahnt“. Klarer und sach­li­cher als von Kaup-Hasler fiel übri­gens die Antwort von aus. Der „UNIQA“-Vorstands­vor­sit­zende ist Vize­prä­si­dent der Konzert­haus­ge­sell­schaft und ließ mich wissen, dass er über Naskes Stif­tungs-Tätig­keit infor­miert sei und normal für einen „inter­na­tional vernetzten Kultur­ma­nager“ halte, die Stif­tung diene „der Finan­zie­rung und Abwick­lung der euro­päi­schen Akti­vi­täten des Ensembles“ (ich frage mich, warum das die Aufgabe eines Konzert­haus-Inten­danten sein sollte, Naske ist in der Stif­tung immerhin zeich­nungs­be­rech­tigt!). Inter­es­sant auch, dass keine andere Tätig­keit Naskes bei einer ähnli­chen Stif­tung zu finden ist und dass die Stif­tung selber ihr Stif­tungs­ziel im Liech­ten­steiner Handels­re­gister mit der „Förde­rung der Tätig­keiten von Musik­or­ga­ni­sa­tionen, wie Sympho­nie­or­chester, Chöre, Opern und Konzert­häuser, Kammer­mu­sik­ensem­bles“ beschreibt mit der „finan­zi­ellen Unter­stüt­zung von Musi­kern, Solisten, Chor­mit­glie­dern, Konzerten, Musik- und Kunst­ver­an­stal­tungen“. Wir werden das weiter verfolgen. 

DIE STREI­CHUNGEN GEHEN WEITER

Opernhaus Frankfurt am Main

Letzte Woche haben wir an dieser Stelle die „Denk­pause“ für die Phil­har­monie in München auch als drohenden Beginn weiterer Spar­maß­nahmen im Kultur­be­trieb beschrieben (nach­zu­holen auch hier als SWR-Kommentar). München hat seinen Kultur­etat bereits gekürzt, nun zieht nach: Schau­spiel und Oper sind in ihrer künst­le­ri­schen Substanz bedroht, konsta­tiert die Frank­furter Allge­meine Zeitung. Die Stadt­re­gie­rung hat den Bühnen von 2023 an jä­liche Einspa­rungen in Höhe von etwa zehn Millionen Euro aufer­legt. Diese Zahl errechnet sich zum einen aus der vorge­se­henen Absen­kung des städ­ti­schen Zuschusses von 78 auf 71 Millionen Euro im Jahr. Hinzu kommen die anste­henden Tarif­er­hö­hungen in Höhe von etwa drei Millionen Euro. Noch hält sich Opern­in­ten­dant mit Kommen­taren zurück – das dürfte sich aber bald ändern. Hinzu kommt, dass das Publikum noch immer nicht zurück­kommt, wie in Bern, wo ein Verlust von 12.000 Besu­chern in der Saison 2018/2019 allein in der Sparte Oper beklagt wird. 

PERSO­NA­LIEN DER WOCHE

Anna Netrebko auf Instagram

Am Freitag stellte mal wieder eine neue Story auf Insta­gram: die Sängerin im Morgen­mantel mit Brille. Die Insze­nie­rung einer Brief­szene. Netrebko gibt einem fiktiven Freund Ratschläge aus ihrer eigenen Erfah­rung. „Ich werde mich nicht recht­fer­tigen“, heißt es am Anfang, „vor niemanden.“ Und dann geht es für ein offen­sicht­lich russi­sches Publikum weiter: „Gegen meine Heimat bin ich nie gegangen und werde ich auch nie gegen meine Heimat gehen. Dafür muss man keine großen State­ments abgeben, die man jetzt von uns erwartet. Wenn man so ein State­ment abge­geben hat, wird man von einer Hälfte der Welt gehasst, wenn man es nicht abge­geben hat, wird man von der andere Hälfte gehasst. Das Leben geht weiter, man muss versu­chen, dem hyste­ri­schen Druck nicht nach­zu­geben.“ Sie seien „einfache Leute“, sagt Netrebko, „Künstler und keine Poli­tiker“ und schließt kryp­tisch: „Wir werden dieje­nigen sein, die den Druck ausüben und zeigen, was die rich­tige Entschei­dung ist. Ich liebe Dich sehr!“ Und damit fällt die Sängerin wieder in ihre alte Rolle zurück: Man hätte sie zum State­ment gegen Putin gedrängt, und über­haupt sei sie voll­kommen unpo­li­tisch. Lieber , lieber und liebe Fest­spiele in – rollt Ihr wirk­lich noch mal den roten Teppich aus? +++ Da müssen wir durch: Nachdem bereits den Papa­geno als Clown gespro­chen hat, will er nun auch Wagners Loge aus dem „Rhein­gold“ an der Staats­oper in unter über­nehmen – muss das sein? +++ Die Inten­danz von bei den Fest­spielen in Mörbisch beginnt: teuer. Im Streit um die Ensemble-Verträge bei den Seefest­spielen haben die Künstler und die Kultur Betriebe sich auf Gehalts­aus­zah­lungen geei­nigt. +++ Das Russi­sche Natio­nal­or­chester, eines der wenigen nicht staat­li­chen Orchester, taumelt, auch, weil sein Chef­di­ri­gent Michail Pletnjow das Land wohl verlassen hat. Ein weiterer Music-Brain-Drain. +++ Für den NDR kommen­tiert Markus Thiel die Grammy-Verlei­hung bei Klassik-Künst­le­rInnen und kommt zum Schluss: Euro­päi­sche Ensem­bles inter­es­sieren in den nicht. +++ Die Nieder­baye­ri­sche Phil­har­monie hat den Vertrag von Inten­dant und GMD Basil Coleman noch­mals um drei Jahre bis 2026 verlän­gert – entgegen der Bitte des Orches­ters. Der Orches­ter­ver­band kriti­siert das Vorgehen.

UND WO BLEIBT DAS POSI­TIVE, HERR BRÜG­GE­MANN?

Ja, wo zum Teufel bleibt es denn? Kurz vor der Eröff­nung der habe ich mich in der Mozart-Stadt mit Chris­tian Thie­le­mann getroffen. Sie erin­nern sich: In den letzten zwei Jahren waren wir nicht immer einer Meinung. Aber am Ende geht es eben um die Musik. Und darum, sich die Frei­heit zu nehmen, einander zuzu­hören! Und das haben wir getan. Andert­halb Stunden lang haben wir über die Frei­heit geplau­dert: in der Musik, im Leben, in der Inter­pre­ta­tion, in Führungs­po­si­tionen – und beim Auto­fahren. „Wahre Frei­heit ist es, im Porsche nur 30 Stun­den­ki­lo­meter fahren zu müssen“, sagt Thie­le­mann. Das Ganze Inter­view können Sie hier für alle Podcast-Formate hören. Unsere „Versöh­nung“ hat übri­gens bei der Salz­burger Kino-Première meines Filmes „Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt“ statt­ge­funden – und die ist (so viel Eigen­wer­bung muss erlaubt sein) gerade auf DVD erschienen

In diesem Sinne: Halten Sie die Ohren steif!

Ihr 

brueggemann@​crescendo.​de