News | 14.11.2020

Knaben­chöre werben mit Online-Aktion um Nach­wuchs

von Redaktion Nachrichten

14. November 2020

Knabenchöre aus Deutschland, Österreich und der Schweiz machen auf Nachwuchssorgen aufmerksam. Unter #KulturGutKnabenchor treten sie digital auf.

Mit einem digi­talen Akti­onstag wollen Knaben­chöre aus , Öster­reich und der auf ihre Nach­wuchs­sorgen aufmerksam machen. Unter dem Hashtag #Kultur­Gut­Kna­ben­chor treten die Chöre am (heutigen) Samstag um 11:55 Uhr im Internet auf. Wo Singen noch möglich ist, wollen sie „Viva la musica“ von Iván Eröd (*1936) oder den gleich­na­migen Kanon von Michael Prae­to­rius (1571–1621) vortragen. Ansonsten sollen Chor­leiter mit eigenen State­ments zu Gehör kommen.

Die Corona-Krise stelle für Knaben­chöre eine große Heraus­for­de­rung dar, hieß es in einer gemein­samen Mittei­lung. Chor­proben seien wegen der Abstands­re­geln meist nur in Klein­gruppen möglich. Solounterricht/​Stimmbildung könne nur im Fern­un­ter­richt ange­boten werden. Nach­wuchs­wer­bung könne wenn über­haupt nur sehr begrenzt betrieben werden. Die Talent­suche in öffent­li­chen Schulen entfalle völlig.

Wenn sie länger­fristig keinen Nach­wuchs in den unteren Chor­gruppen finden, könnten die Knaben­chöre in näherer Zukunft nicht mehr an großen Konzerten wie Bachs Matthä­us­pas­sion oder Weih­nachts­ora­to­rium sowie Mozarts Requiem teil­nehmen. Auch berühmte Knaben­par­tien wie die drei Knaben in Mozarts „Zauber­flöte“ könnten dann an großen Häusern nicht mehr regel­mäßig mit Knaben­stimmen besetzt werden.

Initi­iert wurde der Akti­onstag von den Augs­burger Domsing­knaben, den Regens­burger Domspatzen, dem Tölzer Knaben­chor und dem . Insge­samt betei­ligen sich 46 Knaben­chöre. Ursprüng­lich waren Flash­mobs in Fußgän­ger­zogen, auf öffent­li­chen Plätzen, vor Kirchen und in Museen geplant. Wegen des Teil-Lock­downs werden die Auftritte auf die Webseiten und Social-Media-Kanäle der Chöre verla­gert.

© MH – Alle Rechte vorbe­halten.

Fotos: Michael Vogl