News | 23.09.2020
Metropolitan Opera New York sagt Saison 2020⁄21 ab
23. September 2020
Die Metropolitan Opera in New York streicht die gesamte Saison 2020/21 aufgrund von COVID-19. Die Oper plant, in der Saison 2021/22 mit reduzierter Laufzeit und früheren Anfangszeiten zu reagieren und ihre digitalen Medienangebote fortzusetzen.
Die New Yorker Metropolitan Opera streicht die komplette Saison 2020⁄21. Die „schmerzhafte Entscheidung“ basiere auf einer Empfehlung der Gesundheitsbeamten, die die Met beraten, teilte das Haus am Mittwoch mit. Aufgrund der vielen hundert Darsteller, die auf engem Raum proben und auftreten müssen sowie des großen Publikums sei der Opernbetrieb nicht sicher. Das gelte so lange, bis ein Impfstoff weit verbreitet und Herdenimmunität etabliert ist sowie das Tragen von Masken und Abstandsregeln keine medizinische Notwendigkeit mehr sind. Die Gesundheitsbeamten rechneten frühestens in fünf bis sechs Monaten mit einem Impfstoff.
„Die Unfähigkeit, Leistungen zu erbringen, fordert einen enormen Tribut von unserem Unternehmen“, sagte Intendant Peter Gelb. „Unsere Zukunft hängt davon ab, starke künstlerische Fortschritte zu machen und gleichzeitig unsere Kosten zu senken, bis das Publikum vollständig zurückgekehrt ist“. Zuschauerumfragen deuteten darauf hin, dass es einige Zeit dauern wird, bis die Kartenverkäufe der Met wieder auf das Niveau von vor der Pandemie zurückkehren.
In der Saison 2021⁄22 will die Metropolitan Opera auf ein Publikum reagieren, das zumindest anfangs vorsichtiger sein wird. So soll es viele Vorstellungen mit früherer Anfangszeit und mehrere Opern mit reduzierter Laufzeit geben. „Wir werden »Boris Godunow« in seiner ursprünglichen zweieinhalbstündigen Version ohne Pause präsentieren, die Barockoper »Rodelinda« kürzen und in »Madama Butterfly« die Pause zwischen Akt II und III streichen“, nannte Gelb als Beispiele.
Zur Eröffnung der kommenden Spielzeit kündigte der Intendant die Première von Terence Blanchards „Fire Shut Up in My Bones“ an, die erste Oper eines afroamerikanischen Komponisten an der Met.
In der Zwischenzeit will die Metropolitan Opera ihre Angebote in digitalen Medien fortsetzen, mit denen das Haus während der Schließung mit seinem Publikum im In- und Ausland die Verbindung gehalten hat.
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