vorne v.l.n.r. Kihwan Sim (Figaro), Elena Villalón (Susanna), Adriana González (Gräfin Almaviva; sitzend), Donato Di Stefano (Bartolo) und Danylo Matviienko (Graf Almaviva) sowie Ensemble in "Le nozze di Figaro", Oper Frankfurt 2023

News | 02.10.2023

Frank­furts neuer GMD Thomas Guggeis diri­giert „Figaro“

von Redaktion Nachrichten

2. Oktober 2023

Thomas Guggeis gibt erfolgreiches Operndebüt in Frankfurt mit glänzender Aufführung von Mozarts "Le Nozze di Figaro".

Großen Beifall spen­dete das promi­nent besetzte Publikum in Anwe­sen­heit des Frank­furter Ober­bür­ger­meis­ters Mike Josef und Kultur­de­zer­nentin Ina Hartwig (beide SPD) am Sonn­tag­abend für den gelun­genen Einstand des neuen Gene­ral­mu­sik­di­rektor Thomas Guggeis. Der erst 30-jährige Nach­folger von diri­gierte mit Mozarts „Le Nozze di Figaro“ seine erste Opern­pre­miere im Frank­furter Opern­haus.

"Le nozze di Figaro"

„Le nozze di Figaro“

Mit lockeren, federnden Phra­sie­rungen, feinstem Klang­schmelz, Sänger und Chor zur atmenden Natür­lich­keit animie­rend, über­zeugte sein vorwärts­drän­gender Mozart auf ganzer Linie. Auch seine vom Hammer­kla­vier aus teils impro­vi­sierter Beglei­tung der Rezi­ta­tive offen­barte den Willen, gemeinsam mit dem Frank­furter Opern- und Muse­ums­or­chester auf Augen­höhe zu musi­zieren.

Regis­seur Tilman Köhler gelang mit dem ganz auf die schau­spie­le­ri­sche Wendig­keit der Sänger­dar­steller vertrau­enden Stil seine beste Insze­nie­rung an der Oper Frank­furt. Die frei­ge­räumte, requi­si­ten­arme Bühne samt hölzerner Türen­pha­lanx von Karoly Risz, psycho­lo­gisch stim­mungs­voll beleuchtet durch Licht­zau­berer Joachim Klein, ließ in ihrer Reduk­tion die nuan­cierte Sanges- und Darstel­lungs­kunst des gran­diosen Frank­furter Ensem­bles in all seiner indi­vi­du­ellen Klasse hervor­treten.

Kihwan Sim gab einen eifer­süch­tigen, zutiefst verzwei­felten Figaro, Elena Vill­alón eine prag­ma­ti­sche Susanna. Mitrei­ßend gelang das Rollen­debüt Danylo Matvi­i­enkos in der Partie des über­grif­figen Grafen, während Gast­star Adriana González als seine betro­gene Ehefrau mit über­ra­genden Messa-di-voce-Fähig­keiten den meisten Zwischen­ap­plaus einheimste. Kelsey Lauri­tano bril­lierte als Cheru­bino, während Idil Kutay aus dem Opern­studio mit ihrer Neben­rolle der pfif­figen Barba­rina alle Aufmerk­sam­keit auf sich lenkte.

Dass am Schluss der siebte Stern der „Opern­welt“ von Chef­re­dak­teur an auf der Bühne über­reicht wurde und die Kultur­de­zer­nentin Hartwig eine Entschei­dung für eine „gute Neubau­lö­sung der Städ­ti­schen Bühnen so schnell wie möglich“ versprach, rundete die erfolg­reiche Première ab.

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Fotos: Barbara Aumüller