Florian Lutz, Intendant Staatstheater Kassel

News | 04.03.2024

Lutz bleibt Inten­dant des Staats­thea­ters Kassel

von Redaktion Nachrichten

4. März 2024

Florian Lutz bleibt bis 2031 Intendant des Staatstheaters Kassel, so das Hessische Kulturministerium. Trotz Widerstand in der Belegschaft und Sorge, in Musiktheaterproduktionen nicht ausreichend Raum zu haben, wird seine Leistung gelobt. Er und sein Team hätten trotz Pandemie-Herausforderungen zu Publikumszuwachs und guter Auslastung geführt.

Florian Lutz bleibt weitere fünf Jahre Inten­dant des Staats­thea­ters Kassel. Der bis 2026 laufende Vertrag des gebür­tigen Kölners wurde bis 2031 verlän­gert, teilte das Hessi­sche Kultur­mi­nis­te­rium (HMWK) am Montag mit. Für das Land hatte das Minis­te­rium den Vertrag noch unter der Leitung von Angela Dorn (Grüne) im Januar unter­zeichnet. Nach der Über­nahme des Ressorts durch die SPD hatte die neue HMWK-Leitung jedoch den Magis­trat der Stadt Kassel um eine Verta­gung seiner Entschei­dung gebeten, damit sich das Minis­te­rium zunächst ein umfas­sendes Bild der Lage am Staats­theater Kassel machen könne.

Florian Lutz

Florian Lutz

Lutz habe das Haus in der heraus­for­dernden Zeit der Pandemie über­nommen, erklärte Kunst­mi­nister Timon Grem­mels. „Er und sein Team haben sich davon nicht entmu­tigen lassen, sondern begeis­ternde Ideen in allen Sparten entwi­ckelt, die zu einem Publi­kums­zu­wachs und einer hervor­ra­genden Auslas­tung geführt haben.“ Kassels Ober­bür­ger­meister Sven Schoeller fügte hinzu: „Die äußerst posi­tive Entwick­lung der Besu­cher­zahlen im Staats­theater sind der beste Beleg für die gute Arbeit von Florian Lutz.“

In der Beleg­schaft des Drei­spar­ten­thea­ters gibt es aber auch Wider­stand gegen den seit 2021 amtie­renden Inten­danten. Erst am vorigen Freitag berich­tete die Hessische/​Niedersächsische Allge­meine (HNA) über eine interne Abstim­mung des Kasseler Staats­or­ches­ters, in der mehr als 98 Prozent der Musiker gegen eine Verlän­ge­rung des Vertrages mit Lutz votiert hätten. Die Orches­ter­mit­glieder äußerten die Sorge, dass ihnen in den Musik­thea­ter­pro­duk­tionen und auch der Musik selbst nicht der erfor­der­liche Raum gegeben werde. Zudem beklagten sie Klang­pro­bleme, die auch vom Publikum bemän­gelt würden. In einer Ersatz­spiel­stätte während der Sanie­rung des Opern­hauses ab 2025 befürchten die Musiker weiterhin erschwerte Arbeits­be­din­gungen.

Mit einer „Zukunfts­werk­statt Staats­theater Kassel“ wollen Land und Stadt ab Sommer Raum für die gemein­same Erar­bei­tung von Lösungen für die Heraus­for­de­rungen bieten. Dafür soll ein Media­ti­ons­ver­fahren die aufge­wor­fenen Fragen der Beleg­schaft klären. In den vergan­genen Wochen habe es Gespräche mit allen Betei­ligten gegeben, sagte Minister Grem­mels. „Mit diesem Prozess wird es gelingen, einen nach­hal­tigen Dialog aufzu­bauen und die künst­le­ri­sche Arbeit in den Mittel­punkt zu rücken.“

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Fotos: Marina Sturm