Schlussapplaus "Mitridate, Re di Ponto", Berliner Staatsoper Unter den Linden 2022

News | 04.12.2022

„Mitri­date, Re di Ponto“ begeis­tert an Staats­oper Berlin

von Redaktion Nachrichten

4. Dezember 2022

In der Berliner Staatsoper Unter den Linden wurde Mozarts "Mitridate, Re di Ponto" in einer Neuproduktion gefeiert. Die sängerisch starken Solisten erhielten stehenden Applaus für die Inszenierung im Stil des traditionellen japanischen Kabuki-Theaters.

Eine Neupro­duk­tion von Mozarts „Mitri­date, Re di Ponto“ ist am Sonntag in der Berliner Staats­oper Unter den Linden gefeiert worden. Schon nach vielen Arien spen­deten die Zuschauer Applaus und Bravo-Rufe für das sänge­risch durch­ge­hend sehr starke Ensemble. Am Schluss gab es sogar Ovationen im Stehen.

"Mitridate, Re di Ponto"

„Mitri­date, Re di Ponto“

Der japa­ni­sche Regis­seur Satoshi Miyagi begeis­terte bei seinem Haus­debüt mit einer sehr schlüs­sigen Inter­pre­ta­tion der 1770 urauf­ge­führten Oper im Stil des tradi­tio­nellen japa­ni­schen Kabuki-Thea­ters. Für den Krieg zwischen einer asia­ti­schen und einer euro­päi­schen Macht schuf Junpei Piz ein künst­le­risch ästhe­ti­sches Bühnen­bild und Eri Fuka­zawa gestal­tete das Wand­de­sign. Die opulenten, präch­tigen Kostüme entwarf Kayo Taka­hashi Deschene. Die Choreo­gra­phie wurde von Yu Otagaki konzi­piert und reali­siert. Miyagi zog Paral­lelen zur Zerstö­rung Tokios am Ende des Zweiten Welt­krieges und erin­nerte damit auch an die aktu­ellen Ereig­nisse in der Ukraine.

Das Zusam­men­spiel zwischen dem fran­zö­si­schen Origi­nal­klang­ensemble Les Musi­ciens du Louvre unter der Leitung seines Grün­ders, dem Mozart-Spezia­listen Marc Minkowski, und den Sängern war sehr rund. In den anspruchs­vollen Solo­par­tien, die teil­weise fast zwei Oktaven erreichten, bril­lierten der samoani­sche Tenor Pene Pati, der die Titel­rolle zum ersten Mal sang, die rumä­ni­sche Sopra­nistin Ana Maria Labin (Aspasia), die US-ameri­ka­ni­sche Mezzo­so­pra­nistin Angela Brower (Sifare), der fran­zö­si­sche Coun­ter­tenor Paul-Antoine Bénos-Dijan (Farnace), die fran­zö­sisch-zyprio­ti­sche Sopra­nistin Sarah Aris­tidou (Ismene), der in Mada­gaskar gebo­rene Tenor Sahy Ratia (Marzio) und die in Gabun gebo­rene Mezzo­so­pra­nistin Adriana Bign­agni Lesca (Arbate).

Die Produk­tion ist Herz­stück der vierten Barock­tage der Staats­oper. Bereits am 20. November hatte Antonio Vivaldis „Il Gius­tino“ Première. In der Insze­nie­rung von Barbora Horá­ková spielte die Akademie für Alte Musik unter der Leitung von René Jacobs. Neben der Wieder­auf­nahme von Monte­verdis „L’in­co­ro­na­zione di Poppea“ und stehen neun Konzerte auf dem Spiel­plan. Unter anderem präsen­tieren Les Musi­ciens du Louvre mit Marc Minkowski am Pult Mozarts Requiem und dessen Ave verum corpus. Und Mitglieder der Akademie für Alte Musik Berlin geben drei Kinder­kon­zerte. Während des zehn­tä­tigen Festi­vals befindet sich die Staats­ka­pelle Berlin unter der Leitung von Chris­tian Thie­le­mann auf Asien­tournee.

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Fotos: Tereze Rozenberga