Tobias Holzmüller, Vorstandsvorsitzender Gema

News | 08.04.2024

Konzerte boomen: Gema gibt Rekord­summe an Künstler

von Redaktion Nachrichten

8. April 2024

Die Musik­rech­te­ge­sell­schaft Gema hat 2023 ihr bisher erfolg­reichstes Geschäfts­jahr erlebt. Die Gesamt­erträge seien gegen­über dem Vorjahr um 99 Millionen Euro auf 1,277 Milli­arden Euro gestiegen, teilte der Vorstands­vor­sit­zende Tobias Holz­müller am Montag mit. Das entspreche einem Zuwachs um 8,4 Prozent (2022: 1,178 Milli­arden Euro).

Tobias Holzmüller

Tobias Holz­müller

„Wir haben trotz der ange­spannten Situa­tion kosten­scho­nend gear­beitet und die Verteil­summe erneut gestei­gert“, sagte Holz­müller. Im Ergebnis schütte die Gema an ihre Mitglieder welt­weit 1,082 Milli­arden Euro aus. Im Jahr zuvor war es erst­mals mehr als eine Milli­arde Euro (1,009 Milli­arden Euro).

Die Erträge aus Musik­auf­füh­rungen stiegen von 357,5 Millionen Euro 2022 um 24 Prozent auf 444 Millionen Euro. Damit wurde das bishe­rige Spit­zen­ni­veau von 2019 (407,4 Millionen Euro) deut­lich über­troffen. Einen leichten Zuwachs verzeich­nete auch wieder der Online-Bereich. Hier stiegen die Erträge um drei Prozent auf 310,3 Millionen Euro (2022: 301,3 Millionen Euro).

Die Musik­nut­zung in Fern­sehen und Radio brachte mit 304,8 Millionen Euro erneut weniger ein als im Vorjahr (325,1 Millionen Euro). Ursache hierfür sei eine Eintrü­bung des Werbe­marktes bei den privaten Fern­seh­sen­dern. Trotz eines Revi­vals von Schall­platten setze sich der Bedeu­tungs­ver­lust physi­scher Tonträger fort. Die Verviel­fäl­ti­gung und Verbrei­tung brachten nur noch 44,7 Millionen Euro ein, das sind 18,4 Prozent weniger als 2022 (54,8 Millionen Euro).

Das Audio-Strea­ming habe 2023 um fast zehn Prozent zuge­legt, doch die Einnahmen aus Musik­strea­ming seien im Vergleich zum Vorjahr kaum gestiegen. Deshalb setze sich die Gema in Verhand­lungen mit den digi­talen Musik­platt­formen und gegen­über der Politik für eine faire Betei­li­gung an den Erlösen aus der digi­talen Musik­nut­zung ein. Das gelte auch mit Blick auf den Aufschwung der gene­ra­tiven KI. Die Verwen­dung musi­ka­li­scher Werke müsse urhe­ber­recht­lich abge­si­chert und entspre­chend vergütet werden. „Die recht­li­chen Rahmen­be­din­gungen müssen so gestaltet werden, dass alle Betei­ligten am Erfolg dieser Entwick­lung lang­fristig ange­messen parti­zi­pieren“, betonte Holz­müller.

Die Gema vertritt nach eigenen Angaben die Urhe­ber­rechte von rund 94.000 Kompo­nisten, Text­au­toren und Musik­ver­le­gern in Deutsch­land sowie von über zwei Millionen Rech­te­inha­bern aus aller Welt.

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Fotos: Sebastian Linder