News | 12.09.2023

Preis­träger des „Prae­mium Impe­riale“ verkündet

von Redaktion Nachrichten

12. September 2023

Wynton Marsalis und Robert Wilson werden mit dem Praemium Imperiale, dem weltweit wichtigsten Kunstpreis, geehrt. Weitere Preisträger sind Vija Celmins, Olafur Eliasson und Diébédo Francis Kéré.

Der Musiker und der Regis­seur Robert Wilson werden mit dem dies­jäh­rigen „Prae­mium Impe­riale“ geehrt. Das teilte der Präsi­dent des Goethe-Insti­tuts und Reprä­sen­tant der Japan Art Asso­cia­tion, Klaus-Dieter Lehmann, am Dienstag in Berlin mit. Die Auszeich­nung gilt als der welt­weit wich­tigste Kunst­preis und wird in den Sparten Malerei, Skulptur, Archi­tektur, Musik und Theater/​Film verliehen.

Wynton Marsalis, Robert Wilson

Wynton Marsalis, Robert Wilson

Der 1961 in New Orleans gebo­rene Marsalis sei welt­weit als heraus­ra­gender Trom­peter, preis­ge­krönter Kompo­nist und Vordenker der Musik­päd­agogik bekannt, hieß es in der Begrün­dung. „Seine Leiden­schaft gilt der Musik in all ihren Formen, doch am berühm­testen ist er wohl für sein Enga­ge­ment für den Jazz und dessen Rezep­tion und Aner­ken­nung als größte ursprüng­liche Kunst­form Amerikas, die der klas­si­schen west­li­chen Musik in nichts nach­steht.“

Der gebür­tige Texaner Wilson (Jahr­gang 1941) wird in der Kate­gorie Theater/​Film ausge­zeichnet, ist aber Regis­seur – auch von Opern – sowie Autor, Choreo­graf, Licht­de­si­gner, Bühnen­bildner, Video- und Instal­la­ti­ons­künstler in einer Person. Im Laufe der letzten Jahr­zehnte habe der Univer­sal­künstler einige der wich­tigsten Thea­ter­werke unserer Zeit geschaffen. „Sie umfassen Bewe­gung und Tanz, Licht­kunst, Wort und Musik und sind stets von hoher Ästhetik, Emotio­na­lität und Origi­na­lität. Mit seinen atem­be­rau­benden Bühnen­bil­dern, fesselnden Licht­in­sze­nie­rungen und radi­kalen Choreo­gra­fien schafft Wilson Kunst­räume, in denen das Publikum Zeit und Raum neu erfährt.“

Weitere Preis­träger des Prae­mium Impe­riale sind die US-ameri­ka­ni­sche Malerin Vija Celmins, der aus Island und Däne­mark stam­mende Künstler Olafur Eliasson in der Kate­gorie Skulptur und der burk­in­isch-deut­sche Archi­tekt Diébédo Francis Kéré. Die Auszeich­nungen sind mit jeweils 15 Millionen Yen (rund 95.000 Euro) dotiert. Sie werden im Oktober in Tokio durch das japa­ni­sche Kaiser­haus verliehen.

Die fünf Preis­träger verbinde ein gemein­samer Begriff: „Aufbruch“, sagte Lehmann in Berlin. „Die Bekannt­gabe in diesem Jahr am Bran­den­burger Tor in der Akademie der Künste unter­streicht als realer und symbo­li­scher Ort diese Verbin­dung in ganz beson­derer Weise – gerade in Zeiten der Krise.“

Den dies­jäh­rigen Nach­wuchs­preis teilen sich die New Yorker Harlem School of Arts und das Rural Studio der Auburn Univer­sity im US-Bundes­staat Alabama. Der mit insge­samt fünf Millionen Yen (rund 32.000 Euro) dotierte „Grant For Young Artists“ wurde Vertre­tern der beiden Insti­tu­tionen am Dienstag in Washington durch Ex-US-Außen­mi­nis­terin Hillary Clinton über­reicht. Bei der Auszeich­nung im Weißen Haus waren auch First Lady Jill Biden sowie die desi­gnierten Preis­träger Celmins, Marsalis und Wilson zugegen.

Der 1988 begrün­dete Prae­mium Impe­riale wurde seit 1989 an 170 Künstler aus 31 Nationen verliehen.

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