Sanaz Azimipour

News | 20.04.2023

Menschen­rechts­preis der Tonhalle Düssel­dorf an Iranerin

von Redaktion Nachrichten

20. April 2023

Die Düsseldorfer Tonhalle vergibt den Menschenrechtspreis 2023 an Sanaz Azimipour, eine iranische Aktivistin, die sich für die Rechte von Frauen in ihrem Heimatland einsetzt. Chefdirigent Ádám Fischer bekundet damit seine Solidarität mit der Protestbewegung gegen das iranische Regime.

Der Menschen­rechts­preis der Tonhalle Düssel­dorf 2023 geht an die irani­sche Autorin und Akti­vistin Sanaz Azimi­pour. Damit bekunde der Chef­di­ri­gent der Düssel­dorfer Sympho­niker, Ádám Fischer, seine Soli­da­rität mit der Protest­be­we­gung gegen das irani­sche Régime, teilte das Haus am Donnerstag mit.

Sanaz Azimipour

Sanaz Azimi­pour

Die 30-jährige Azimi­pour wurd in Teheran geboren und lebt seit 2016 in Berlin. Nach dem gewalt­samen Tod von Jina Mahsa Amini, der die aktu­elle Protest­be­we­gung in Iran ausge­löst hat, grün­dete sie mit anderen Ehren­amt­li­chen das „Woman Life Freedom Kollektiv Berlin“. Die Gruppe wurde inter­na­tional bekannt, als sie im Oktober 2022 in Berlin die bislang größte irani­sche Demons­tra­tion außer­halb Irans orga­ni­sierte, mit mehr als 80.000 Teil­neh­mern aus ganz Europa und anderen Ländern.

„Die Unter­drü­ckung insbe­son­dere der Frauen in Iran ist ein Verbre­chen“, erklärte Fischer. Ange­sichts der vielen Krisen in der Welt rücke das Thema in den west­li­chen Medien gerade etwas in den Hinter­grund. „Wir dürfen die Menschen in Iran nicht vergessen und können sie dadurch unter­stützen, dass wir ihnen Aufmerk­sam­keit schenken. Ich hoffe sehr, dass die Proteste gegen die auto­ri­täre Regie­rung, die Menschen­rechte mit Füßen tritt, nicht abreißen und schließ­lich zum Erfolg führen“, betonte der Diri­gent. Der Ungar, der die Empfänger des mit 10.000 Euro dotierten Preises jeweils selbst auswählt, enga­giert sich seit Jahren für Frei­heit und Menschen­rechte.

Die Auszeich­nung wird am 7. Mai im Rahmen des Menschen­rechts­kon­zerts in der Düssel­dorfer Tonhalle verliehen. Azimi­pour werde die Auszeich­nung persön­lich entge­gen­nehmen. Fischer diri­giert bei dem Konzert das Requiem von Wolf­gang Amadeus Mozart. Es musi­zieren die Düssel­dorfer Sympho­niker, der Chor des Städ­ti­schen Musik­ver­eins und die Solisten Hannah Morrison, Katrin Wundsam, Gyula Rab und Miklos Sebe­styén.

Der Menschen­rechts­preis wird seit 2016 verliehen. Zu den bishe­rigen Preis­trä­gern zählen die Orga­ni­sa­tion „Ärzte ohne Grenzen“, die Ärzte­initia­tive „Praxis ohne Grenzen“, der Wiener Verein Mimi­kama, die Bewe­gung „Fridays for Future“ und zuletzt der türki­sche Menschen­rechts­ak­ti­vist Osman Kavala.

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Fotos: Andreas Schmidt