Musica Fiata und La Capella Ducale

News | 27.09.2023

Hein­rich-Schütz-Preis an zwei Ensem­bles

von Redaktion Nachrichten

27. September 2023

Der Internationale Heinrich-Schütz-Preis geht an Musica Fiata und La Capella Ducale für ihre Verdienste um die Werke von Heinrich Schütz. Die Preisverleihung erfolgt am 14. Oktober in Dresden.

Der Inter­na­tio­nale Hein­rich-Schütz-Preis geht in diesem Jahr erst­mals an zwei Ensem­bles: Musica Fiata und La Capella Ducale. Die beiden von dem Briten Roland Wilson gegrün­deten Forma­tionen werden für ihre heraus­ra­genden, jahr­zehn­te­langen Verdienste um die Erschlie­ßung, Verbrei­tung und Rezep­tion der Werke des Kompo­nisten (1585–1627) ausge­zeichnet, wie das gleich­na­mige Musik­fest am Mitt­woch mitteilte.

Musica Fiata und La Capella Ducale

Musica Fiata und La Capella Ducale

Der undo­tierte Preis, eine von der Bild­hauerin Anna Fran­ziska Schwarz­bach gestal­tete Silber­me­daille, wird am 14. Oktober im Rahmen des Hein­rich-Schütz-Musik­fests in Dresden verliehen. Dabei präsen­tieren die Preis­träger in einer halb­sze­ni­schen Auffüh­rung Wilsons Rekon­struk­tion der verschol­lenen Schütz-Oper „Dafne“.

Musica Fiata wurde 1976 als Ensemble für die Auffüh­rung der Musik des 16. und 17. Jahr­hun­derts auf histo­ri­schen Instru­menten gegründet. Als Ergän­zung kam 1992 La Capella Ducale hinzu, um eine stilis­ti­sche Einheit bei größeren Werken zu gewähr­leisten. „Dank der jahr­zehn­te­langen Formung durch den spiritus rector Roland Wilson verfügen Musica Fiata und La Capella Ducale über eine ganz beson­dere, fast traum­wand­le­ri­sche Homo­ge­nität in den Inter­pre­ta­tionen“, erklärte Laudator Burk­hard Schilgun. „Die stete Be- und Hinter­fra­gung der histo­ri­schen Quellen geht weit über das übliche Verfahren vergleich­barer histo­risch-infor­mierter Ensem­bles hinaus.“ Hinzu komme eine fanta­sie­volle Freude am Zusam­men­stellen und Kombi­nieren unge­wöhn­li­cher Konzert­pro­gramme. „Beein­dru­ckend und außer­ge­wöhn­lich ist auch der Mut und die Aben­teu­er­lust, Werke und Programme – philo­lo­gisch so korrekt wie möglich – zu rekon­stru­ieren, die über­haupt nicht oder nur sehr unvoll­ständig über­lie­fert sind.“

Das Hein­rich-Schütz-Musik­fest beleuchtet seit mehr als 20 Jahren das Schaffen des deut­schen Kompo­nisten an seinen origi­nalen Wirkungs­stätten in Weißen­fels, Zeitz, Bad Köstritz, Gera und Dresden. Die dies­jäh­rige Ausgabe dauert vom 6. bis 15. Oktober und steht unter dem Motto „Klang.Welt.Wissen“.

Seit 2018 vergibt das Festival jähr­lich den Hein­rich-Schütz-Preis für heraus­ra­gende Leis­tungen in der Vermitt­lung und Verbrei­tung der Musik des Kompo­nisten und seiner Zeit. Zu den bishe­rigen Preis­trä­gern zählen , Sir und im vorigen Jahr die Verlage Bären­reiter (Kassel) und Carus (Stutt­gart).

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Fotos: Michał Mach