Am 3. November 2019 kommt an der Komischen Oper in Berlin Elina Kats-Chernins Oper „Jim Knopf“ zur Uraufführung.

Nicht nur für Kinder

von Ruth Renée Reif

24. Oktober 2019

Elina Kats-Chernin (Foto oben: © Bruria Hammer) hat einen bedeut­samen Kinder­buch­klas­siker veropert. Michael Endes Roman Jim Knopf und Lukas der Loko­mo­tiv­führer ist eines der bekann­testen Kinder­bü­cher der Nach­kriegs­zeit. Dass es auch eine kriti­sche Ausein­an­der­set­zung mit der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Rassen­theorie ist, wurde erst später erkannt. Die Histo­ri­kerin Julia Voss entschlüs­selte die zahl­rei­chen Anspie­lungen in Endes Fanta­sie­welt wie die Tanzrehe oder die riesigen Schmet­ter­linge als Hinweise auf Charles Darwins Evolu­ti­ons­theorie, aus der die Natio­nal­so­zia­listen für ihre Rassen­theorie schöpften. So war Jemmy Button, ein von der Insel Feuer­land verschleppter Urein­wohner, der auch auf Darwins Forschungs­schiff mitreiste, das Vorbild für den schwarzen Jim Knopf. Chris­tian von Götz bringt die Oper mit Ivo Hent­schel am Pult auf die Bühne. Jim Knopf wird von gespielt, und Lukas ist Carsten Sabrowski. 

Weitere Auffüh­rungen: 4., 9., 14., 17. und 30. November 2019 sowie 8., 9., 10., 11., 13., 16. und 26. Dezember 2019, 10., 24. und 27. Januar 2020 sowie 6. und 24. Februar 2020 Und Infor­ma­tionen: www​.komi​sche​oper​.de