News | 23.04.2021

Saar­län­di­sches Staats­theater schließt wieder

von Redaktion Nachrichten

23. April 2021

Das Saarländische Staatstheater muss wegen der "Bundes-Notbremse" im geänderten Infektionsschutzgesetz nach gut zwei Wochen für das Publikum wieder schließen. Die Kultureinrichtungen müssen ab einer Inzidenz über 100 schließen.

Das Saar­län­di­sche Staats­theater muss nach gut zwei Wochen in der Corona-Pandemie für das Publikum wieder schließen. „Ein Alptraum ist wahr geworden“, teilte das Haus am Freitag mit. Die „Bundes-Notbremse“ im geän­derten Infek­ti­ons­schutz­ge­setz zwinge das Theater zu diesem Schritt. Sie besagt, dass Kultur­ein­rich­tungen ab einer Inzi­denz über 100 schließen müssen, was in den meisten saar­län­di­schen Land­kreisen und im Regio­nal­ver­band der Fall ist.

Saarländisches Staatstheater

Saar­län­di­sches Staats­theater

Seit dem 8. April hat das Theater acht Premieren gezeigt, darunter die Deut­sche Erst­auf­füh­rung von Pascal Dusa­pins Oper „Macbeth Under­world“. Zu den Vorstel­lungen kamen mehr als 2.200 Besu­cher. Möglich machte das das „Saar­land-Modell“ mit kontrol­lierten Öffnungen. Ab Samstag ist es damit zunächst vorbei.

„Wir sind sehr enttäuscht, dass die Kultur im Rahmen der Ände­rung des Infek­ti­ons­schutz­ge­setztes bei der Bundes­po­litik erneut einen solch kata­stro­phalen Stel­len­wert einnimmt“, sagte der Gene­ral­inten­dant des Saar­län­di­schen Staats­thea­ters, Bodo Busse. Es werde nicht diffe­ren­ziert und alles über einen Kamm geschert, selbst Open Air sei nicht möglich. „Alle posi­tiven Erfah­rungen der deut­schen Stadt‑, Staats- oder Privat­theater mit ihren umfas­senden Sicher­heits­maß­nahmen und Hygie­ne­kon­zepten intern hinter den Kulissen und für den Publi­kums­be­trieb wurden völlig außer Acht gelassen. Die einzelnen Modell-Projekte zeigten, dass Kultur in Pande­mie­zeiten möglich ist“, erklärte Busse.

Anfang Mai präsen­tiert das Haus auf seiner digi­talen Bühne Aufzeich­nungen von den Proben der Premieren. Neue Eröff­nungs­daten werde man nun erst kommu­ni­zieren, wenn wirk­lich verläss­liche Angaben darüber gemacht werden können, betonte die Thea­ter­lei­tung.

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