News | 04.10.2021

Zwei unbe­kannte „Salome“-Fassungen veröf­fent­licht

von Redaktion Nachrichten

4. Oktober 2021

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften hat zwei wenig bekannte Versionen von Richard Strauss' Oper "Salome" veröffentlicht: die originale Französische Fassung aus dem Uraufführungsjahr 1905 und die authentische Dresdner Retouchen-Fassung von 1929/30.

Die Baye­ri­sche Akademie der Wissen­schaften (BAdW) hat zwei weit­ge­hend unbe­kannte Versionen von « Oper „Salome“ veröf­fent­licht. In einem neuen Band der kriti­schen Werk­aus­gabe erscheint die origi­nale, vom Kompo­nisten einge­rich­tete „Fran­zö­si­sche Fassung“ der Oper aus dem Urauf­füh­rungs­jahr 1905 und um die authen­ti­sche „Dresdner Retou­chen-Fassung“ von 192930, wie die Akademie am Montag mitteilte.

Maria Rajdl als Salome

Maria Rajdl als Salome

„Salomé“ in fran­zö­si­scher Sprache sei Strauss ein beson­deres Anliegen gewesen. Daher griff er auf den fran­zö­si­schen Origi­nal­text des Thea­ter­stücks von Oscar Wilde zurück und schrieb die Gesangs­stimmen voll­ständig neu, um sie an die Prosodie der Sprache anzu­passen. Das sei ein einma­liger Fall in der Opern­ge­schichte. Diese ganz anders klin­gende Version liege nun erst­mals als Partitur vor.

Bei der Dresdner Retou­chen-Fassung habe Strauss die Orches­ter­be­glei­tung der Titel­rolle gelichtet, um diese mit einem lyri­schen statt wie üblich drama­ti­schen Sopran besetzen zu können. Die so einge­rich­tete Version der Oper feierte 1930 mit Maria Rajdl als Salome Première, am Pult stand der Kompo­nist persön­lich. Die Retou­chen-Fassung geriet ab den 1940-er Jahren in Verges­sen­heit, auch weil nur hand­schrift­liche Quellen exis­tierten. Nun stehe sie als Auffüh­rungs­op­tion wieder zur Verfü­gung.

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