News | 18.09.2020

Berliner Phil­har­monie ab November mit mehr Plätzen

von Redaktion Nachrichten

18. September 2020

Die Berliner Philharmonie kann ab November wieder bis zu 1000 Besucher empfangen. Die Philharmoniker rechnen mit einem Defizit von zehn Millionen Euro und können vorerst nur mit höchstens 67 Musikern spielen. Chefdirigent Kirill Petrenko bereitet zwei Programmvarianten vor.

Die Berliner Phil­har­monie kann ab 1. November im Großen Saal wieder bis zu 1.000 Besu­cher empfangen. Damit sind 45 Prozent der Plätze im „Schach­brett­muster“ verfügbar. „Die Auslas­tung ist kein Selbst­läufer“, sagte Inten­dantin Andrea Zietz­schmann am Freitag in . Das Publikum sei in der Corona-Krise „noch sehr zurück­hal­tend“ und müsse erst wieder Vertrauen fassen. Tech­nisch sei das Haus gut aufge­stellt, die Klima­an­lage werde mit 100 Prozent Frisch­luft betrieben.

Kirill Petrenko, Andrea Zietzschmann, Olaf Maninger

Petrenko, Zietz­schmann, Maninger

In diesem Jahr rechnen die Phil­har­mo­niker mit einem Defizit von zehn Millionen Euro. Bund und Land hätten signa­li­siert, dass sie dafür einspringen, sagte Zietz­schmann. Auch in den kommenden Jahren rechne sie mit finan­zi­ellen Problemen.

Wegen der Abstands­re­ge­lungen auf der Bühne kann das Orchester vorerst mit höchs­tens 67 Musi­kern spielen. „Wir können viele Abstriche machen, auch finan­ziell, aber nicht künst­le­risch“, betonte Chef­di­ri­gent . Da sich die Vorschriften laufend ändern können, bereite er bei zwei Konzerten jeweils zwei Programm­va­ri­anten vor. „Ich habe dabei den größten Nach­teil, ich muss beide Programme lernen“, sagte er.

Durch die schwie­ri­gere Proben­si­tua­tion in den letzten Monaten habe er die Musiker des Orches­ters teil­weise noch besser kennen­lernen können, berich­tete Petrenko. Zudem habe er einige noch lebende Kompo­nisten entdeckt, die er künftig vermehrt aufführen will, etwa die US-Ameri­ka­nerin oder den Ukrainer .

Das tradi­tio­nelle Silves­ter­kon­zert werde in diesem Jahr „mit etwas anderen Tönen“ als gewohnt erklingen. Da das Themen­land von der Corona-Pandemie beson­ders schwer getroffen wurde, werde das Konzert nach­denk­li­cher und sensi­bler. Das habe er „weniger als Diri­gent, mehr als Kirill Petrenko“ ange­regt.

Für das Orchester gebe es in der Corona-Zeit keine neue Norma­lität, sondern einen Para­dig­men­wechsel, sagte Medi­en­vor­stand Olaf Maninger. So habe die Krise gezeigt, dass Programme nicht unbe­dingt drei Jahre im voraus geplant werden müssen, sondern flexi­bler auf aktu­elle Ereig­nisse reagieren können.

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