Friedrich Gulda
Virtuosität und Leichtigkeit
von Corina Kolbe
8. April 2020
Friedrich Gulda wird anlässlich seines 20. Todestages mit einer Drei-CDs-Box digital aufbereiteter Aufnahmen aus den Jahren 1959 bis 1962 geehrt.
Friedrich Gulda galt im Klassikbetrieb als „enfant terrible“. Der Wiener Pianist änderte kurzfristig seine Konzertprogramme und kam sogar einmal splitternackt auf die Bühne. Zu seinen Hausgöttern gehörte Mozart, dessen Werke er mit technischer Brillanz und perlender Leichtigkeit interpretierte. Frühe Einspielungen etwa der Klavierkonzerte Nr. 23 A‑Dur und Nr. 24 c‑Moll mit dem Südwestfunk-Orchester Baden-Baden und Hans Rosbaud bzw. dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart unter Joseph Keilberth sind nicht zuletzt dank Guldas Finesse ein Hochgenuss. Bei den Variationen des Hauptthemas im Allegretto des c‑Moll-Konzerts blitzt der Schalk zwischen den Tasten hervor.
Spielte mit mit technischer Brillanz und perlender Leichtigkeit: der Pianist Friedrich Gulda
(Foto: © KlassikAkzente)
In einer Box des Labels SWR Classic mit digital aufbereiteten Aufnahmen aus den Jahren 1959 bis 1962 ist neben Werken von Haydn, Strauss und Debussy auch Beethovens Viertes Klavierkonzert zu hören. Dieses Konzert begleitete Gulda während seiner gesamten Solistenlaufbahn – vom Sieg beim Genfer Musikwettbewerb 1946 bis zum letzten Auftritt mit Orchester knapp 50 Jahre später in Hamburg.
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