Moritz Eggert

Die Lächer­lich­keit und das Schei­tern

von Ruth Renée Reif

28. Januar 2022

Moritz Eggert hat mit Iwein Löwenritter eine Oper für Jugendliche ab acht Jahren komponiert. Die Premiere ist am 30. Januar 2022 am Theater Bonn.

Es sei etwas zutiefst Archai­sches an den Träumen von Rittern und deren Aben­teuern, erläu­tert im Magazin der Oper. Iwein Löwen­ritter erzählt von Ehre und Freund­schaft sowie dem Kampf um Gute und Böse. Das Libretto stammt von Andreas Heuser. Es basiert auf dem gleich­na­migen Roman von Feli­citas Hoppe, die darin das Ritter­epos von Hart­mann von Aue aus dem 12. Jahr­hun­dert verar­beitet.

Iwein Löwenritter am Theater Bonn
Anton Kuzenok als Iwein, Katha­rina von Bülow als Lunete und Jakob Kunath als Gawein in Aron Stiehls Insze­nie­rung von Moritz Eggerts Oper Iwein Löwen­ritter
(Foto: © Theater )

Hart­mann von Aue gibt mit seinem Epos eine Über­set­zung des Vers­ro­mans Yvain ou Le Cheva­lier au lion (Iwein oder der Löwen­ritter) von Chré­tien de Troyes wieder, in dem Iweins Vetter auf dem Hoftag des Königs Artus von seinem unrühm­lich verlau­fenen Aben­teuer an der Gewit­ter­quelle berichtet. Ohne Zögern zieht Iwein aus, seinen Vetter zu rächen.

Der Komponist Moritz Eggert
Fühlte sich inspi­riert zu einer fanta­sie­vollen und reich­hal­tigen Musik: Moritz Eggert
(Foto: © Astrid Acker­mann)

Die Artus­sage sei für ihn immer etwas Beson­deres gewesen, weil sich in ihr viele Mythen vereinten, erläu­tert Moritz Eggert. Was ihn an der Geschichte faszi­niert, ist: „Sie geben nicht auf.“ Darin liege für ihn die Essenz der Artus­sage. Diese Idee des Nicht-Aufge­bens sei ihm immer wieder Trost gewesen: „Die Lächer­lich­keit und die Möglich­keit des Schei­terns“ seien für ihn wich­tige Elemente der Kunst.

Iwein Löwenritter von Moritz Eggert am Theater Bonn
Auch die Liebe findet der Ritter: Ava Gesell als Iweins Herz, Sarah-Léna Winter­berg als Laudines Herz und Anton Kuzenok als Iwein und Lada Bočková als Laudine
(Foto: © )

Musi­ka­lisch ist Iwein Löwen­ritter eine anspruchs­volle Oper. Schon als Kind habe er es nicht gemocht, wenn man zu ihm „herun­ter­schrieb“ und „alles musi­ka­lisch simpler nachte“, betont Eggert. Daher habe er sich bewusst dazu entschieden, in seiner Musik keine Kompro­misse einzu­gehen und keine andere musi­ka­li­sche Sprache zu verwenden als sonst. Der Stoff und die vielen akti­ons­rei­chen Szenen hätten ihn dazu inspi­riert, „eine möglichst fanta­sie­volle und reich­hal­tige Musik“ zu schreiben, in der immer alles möglich ist und in der alle musi­ka­li­schen Ausdrucks­formen neben­ein­ander exis­tieren können.

In Szene gesetzt wird die Ritter­oper am Theater Bonn von Aron Stiehl. Die Partie von Iwein verkör­pert Anton Kuzenok. Der Löwe wird von dem Puppen­spieler Chris­toph Lever­mann gespielt und von Michael Krinner gesungen. Am Pult steht Daniel Johannes Mayr.

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Informationen zu den weiteren Aufführungen von Moritz Eggerts Oper Iwein Löwenritter am 13. Februar, am 26. März sowie am 17. und 20. April 2022 am Theater Bonn unter: www.theater-bonn.de

Fotos: Theater Bonn