News | 05.03.2021

Musik­fes­tival „Heidel­berger Früh­ling“ abge­sagt

von Redaktion Nachrichten

5. März 2021

Aufgrund fehlender Planungssicherheit wurde der 25. "Heidelberger Frühling" abgesagt. Geplant waren 92 Veranstaltungen mit 475 Künstlern aus aller Welt.

Der 25. „“ ist abge­sagt worden. Das vom 20. März bis 18. April 2021 geplante Musik­fes­tival könne wegen fehlender Planungs­si­cher­heit nicht statt­finden, teilten die Veran­stalter am Freitag mit. „Den Jubi­lä­ums­jahr­gang eines Festi­vals abzu­sagen, das man vom ersten Jahr an mit aufge­baut hat, fällt schwer“, erklärte Inten­dant Thorsten Schmidt. Die jüngsten Beschlüsse der Minis­ter­prä­si­den­ten­kon­fe­renz zur Pande­mie­be­kämp­fung seien mit so vielen Unwäg­bar­keiten behaftet, „dass uns keine andere Möglich­keit bleibt“. Geplant waren 92 Veran­stal­tungen mit 475 Künst­lern aus aller Welt.

Heidelberger Frühling

Heidel­berger Früh­ling

„Es ist bitter, dass Bund und Länder der Kultur immer noch keine verläss­liche Perspek­tive bieten“, sagte Heidel­bergs Ober­bür­ger­meister Eckart Würzner (parteilos). „Es reicht längst nicht mehr, nur Dinge zu verbieten.“ Gerade Kultur­ver­an­stal­tungen könne man mit engma­schigen Hygie­ne­kon­zepten absi­chern, etwa mit einer Kombi­na­tion aus Besu­cher­re­gis­trie­rung und frei­wil­liger Kontakt­ver­fol­gung per App.

Nach der Absage des Festi­vals 2020 habe man hart darum gekämpft, für dieses Jahr ein Programm zu reali­sieren, „das unter pande­mi­schen Bedin­gungen künst­le­risch über­zeugt und betriebs­wirt­schaft­li­chen solide durch­ge­führt werden kann“, betonte Schmidt. Für eine Insti­tu­tion, die 73 Prozent ihrer Budgets durch Ticket­ver­käufe und Spon­so­ring decken muss, stelle das eine beson­dere Heraus­for­de­rung dar.

Für Künstler und Veran­stalter sei es eine nieder­schmet­ternde Erfah­rung, stets als verzichtbar ans Ende von Öffnungs­sze­na­rien gesetzt zu werden, bekräf­tigte Schmidt. „Man könnte meinen, Kultur sei gesund­heits­ge­fähr­dend.“ Er begrüße alle sinn­voll einge­setzten Maßnahmen zur Bekämp­fung der Pandemie ausdrück­lich. „Bei der Formu­lie­rung von Öffnungs­sze­na­rien aller­dings Studien zur Gefähr­dungs­si­tua­tion in Thea­tern und Konzert­häu­sern zu igno­rieren, demas­kiert Äuße­rungen auf der poli­ti­schen Bühne zur Bedeu­tung von Kunst und Kultur für die Gesell­schaft als reine Lippen­be­kennt­nisse.“

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Fotos: Veranstalter